AMERIKA/BRASILIEN - Gewaltsamer Tod eines weiteren Indigenen, die Anklage des CIMI

Dienstag, 30 August 2011

Cachoeirinha (Fidesdienst) - Ein indigener junger Mann, der vom Attentat auf den Schulbus von Terena de Cachoeirinha betroffen war, ist gestorben. Dabei wurde am 3. Juni 2011 eine Brandbombe gegen den Schulbus mit 30 indigenen Schülern der Oberschule geworfen. Vier Menschen erlitten Brandverletzungen und wurden ins Krankenhaus Santa Casa de Campo Grande eingeliefert. Jetzt, angesichts des Todes von Ludersvoni Pires, 28 Jahre, hat der indigenen Missionsrat (CIMI) Solidarität und Empörung zum Ausdruck gebracht: „Wir verurteilen die Unterlassungen und die Fahrlässigkeit von Seiten des brasilianischen Bundesstaates, die jeden Tag immer mehr Gewalt und Aggression gegen das Leben und gegen die verfassungsmäßigen Rechte dieser Menschen erzeugen.“
In der Notiz an Fidesdienst liest man, dass der CIMI die Bundespolizei aufgefordert habe, die Ermittlungen zu vervollständigen und die Verantwortlichen zu bestrafen und den Staatsanwalt gebeten habe, den Prozess zu überwachen, der dem Volk Terena des Mato Grosso do Sul eine angemessene Antwort liefern soll.
Nach Angaben einiger Zeugen war der Angriff auf den Schulbus durch den Streit um Land verursacht worden. Das indigene Land Cachoeirinha wurde in der Tat im Jahr 2003 als Gebiet des Volkes Terena anerkannt durch eine Erklärung, die im Diário Oficial da União (DOU) veröffentlicht wurde. Seine Begrenzung ist von der Bundesregierung durch die der Erklärung 791 vom 17. April 2007 festgelegt worden. Doch im Jahr 2010 wurde der Prozess der Demarkation durch eine Maßnahme des Richter des Obersten Bundesgerichts (STF), Gilmar Mendes, erneut aufgenommen zu Gunsten eines Vorschlags des ehemaligen Gouverneurs von Mato Grosso do Sul, Pedro Pedrossian, der einen Bauernhof in der Gegend besitzt. Der Fall liegt noch beim STF und man wartet auf eine Entscheidung des Ministers Marco Aurelio. Die 7.000 Ureinwohner des indigenen Landes Cachoeirinha leben somit unter der ständigen Bedrohung durch die Landwirte der Region. Festzuhalten ist, dass von den 36.000 Hektar Land, das die Indigenen besitzen, das Volk Terena nur 2.688 nutzt.
Der Angriff auf den Schulbus reiht sich ein in die große Zahl von gewaltsamen Vorfällen gegen die indigene Völker. Laut Angaben des Berichts des CIMI über die Gewalt gegen indigene Völker in Brasilien aus dem Jahr 2010 wurden von 2003 bis 2010 452 Todesfälle registriert. Allein im vergangenen Jahr wurden 60 Indigene getötet und 152 haben Morddrohungen erhalten. Im Jahr 2010 kamen auf die Gesamtzahl der getöteten Indigenen 34 aus dem Staat Mato Grosso do Sul. (CE) (Fidesdienst 30/08/2011)


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