AFRIKA/SOMALIA - Situation Report von Caritas Somalia: „Alle elf Wochen stirbt ein Zehntel der somalischen Kinder im Alter unter fünf Jahren“

Samstag, 20 August 2011

Mogadischu (Fidesdienst) – „Die Gesundheitseinrichtungen in Somalia versuchen den großen Andrang von Binnenflüchtlingen zu bewältigen, die in die Städte kommen und dort nach Hilfe suchen“, heißt es in dem „Situation Report“ von Caritas Somalia, der dem Fidesdienst vorliegt. „Im Korridor von Afgoye halten sich über 410.000 Flüchtlinge auf, während in Mogadischu, wo bereits wenige Ressourcen zur Verfügung stehen, ihre Zahl auf 470.000 angestiegen ist. Masern und andere Krankheiten, die leicht verhindert werden könnten, verbreiten sich in den Aufnahmecamps, da es dort keine Impfungen gibt. Auch Durchfallerkrankungen nehmen zu und führen zu einem massiven Anstieg der Zahl der Todesfälle bei Kindern im Alter unter fünf Jahren. Nach Schätzungen stirbt alle elf Wochen ein Zehntel der somalischen Kinder im Alter unter fünf Jahren.
Caritas Somalia unterstütz lokale Partnerorganisationen bei der Versorgung der Schwächsten und der Vertriebenenfamilien in den größten bewohnten Zentren des Landes durch die Entsendung von notwendigen Hilfsgütern, Lebensmittelhilfen und die Bereitstellung von medizinischer Hilfe. Caritas Somalia koordiniert die Aktivitäten der anderen Caritasverbände und verschiedener Hilfsorganisationen sowohl in Somalia als auch in Kenia und in Äthiopien.
Trocaire (die Hilfsorganisation der irischen Kirche) ist gemeinsam mit verschiedenen lokalen Partnern im Zentrum und im Süden von Somalia aktiv, wo rund 220.000 Menschen mit Lebensmitteln und medizinischer Hilfe versorgt werden. Es handelt sich um eine nicht einfache Aufgabe: aus Sicherheitsgründen und damit die eigene Tätigkeit nicht beeinträchtigt wird, stellt Trocaire deshalb keine detaillierten Informationen zur Verfügung.
Caritas Schweiz/Luxemburg brachte ein Projekt für rund 170.000 Menschen in Somaliland auf den Weg, insbesondere in den ländlichen Gebieten Togdheer und Sool Plateau im Osten der Region. Im Rahmen des Programms soll auch die Hygiene verbessert werden, damit die Zahl der Durchfallerkrankungen, die oft auch durch den Kontakt mit verschmutztem Wasser verursacht werden, reduziert werden kann. Außerdem möchte man die Gemeinden und Behörden vor Ort dazu befähigen, dass sie Notlagen aus eigener Kraft überwinden können.
In Somalia plant Caritas Schweiz auch die Unterstützung der Trocaire-Programme. Im September soll ein weiteres Trinkwasserversorgungsprogramm auf den Weg gebracht werden. Außerdem will man Kinder im Alter unter fünf Jahren und deren Mütter versorgen und landwirtschaftliche und unternehmerische Aktivitäten unterstützen, die den Menschen die Möglichkeit geben, ihren Lebensunterhalt zu erwirtschaften. (LM) (Fidesdienst, 20/08/2011)


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