AFRIKA - Demokratische Republik Kongo, Darfur, Nigerdelta: drei afrikanische Krisen, mit denen sich die internationale Staatengemeinschaft befasst

Montag, 4 Oktober 2004

Rom (Fidesdienst) - Es gibt positive Zeichen, was die gegenwärtigen Krisen in der Demokratischen Republik Kongo, in Darfur und im Nigerdelta anbelangt, mit denen sich derzeit die internationale Staatengemeinschaft befasst.
Was die Demokratische Republik Kongo anbelangt, so hat der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen das MONUC-Mandat (Mission der Vereinten Nationen im Kongo) um weitere sechs Monate bis zum 31. März 2005 verlängert. Die Resolution 1565 sieht die Stationierung von weiteren 5.900 UN-Soldaten im Osten der Republik Kongo vor, womit das Kontingent insgesamt 10.800 Soldaten und Polizeibeamte umfassen wird (vgl. Fidesdienst vom 1. Oktober 2004). In der Demokratischen Republik Kongo herrschte in den Jahren von 1998 bis 2003 ein blutiger Krieg, an der auch Truppen aus Angola, Zimbabwe und Namibia beteiligt waren (und zeitweilig auch Tschad und Sudan), die die Regierungsarmee im Kampf gegen verschiedene Guerillabewegungen im Osten des Landes unterstützten, die sich ihrerseits mit Uganda, Ruanda und Burundi verbündet hatten. Bei dem Konflikt starben 2,5 bis 3 Millionen Menschen. Mehrere Millionen Menschen haben auf der Flucht vor der Gewalt ihre Heimatdörfer verlassen. Obschon ein Friedensabkommen unterzeichnet wurde, das die Beteiligung der Rebellen an der Regierung vorsieht, herrscht in verschiedenen Teilen im Osten des Landes noch Instabilität.
Auch die von der Afrikanischen Union in der westsudanesischen Region Darfur stationierten Einheiten erhalten Verstärkung. In der Region wird die Zivilbevölkerung von regierungstreuen arabischen Reitermilizen misshandelt. Die Afrikanische Union gab bekannt, man werde in Darfur 3.500 Soldaten und 800 Polizeibeamte aus verschiedenen afrikanischen Ländern stationieren. Bisher befanden sich insgesamt 300 Soldaten der Afrikanischen Union in der Region. Die Soldaten sollen vor allem 150 Beobachter schützen, die die Einhaltung des Waffenstillstands auf der Grundlage der Vereinbarungen vom April 2004 zwischen der Regierung und den beiden in der Region agierenden Rebellenbewegungen überwachen sollen.
Unterdessen herrscht nach der am 1. Oktober erzielten Absprache Frieden zwischen den Rebellen des Nigerdeltas und der nigerianischen Regierung. Die nigerianische Armee hat Anweisung erhalten, die Militäroperationen in der Region einzustellen, weshalb die Erdölförderung derzeit normal weiterläuft. Der nigerianische Präsident Olusegun Obasanjo konnte nach drei Verhandlungstagen eine Absprache mit den Anführen der Milizen, Mujahid Dokubo Asari und Ateke Tom, erzielen. Es wurde ein Abkommen über die Einstellung der Militäroperationen und eine Auflösung der verschiedenen bewaffneten Gruppen in der Region unterzeichnet. (LM) (Fidesdienst, 04/10/2004 - 37 Zeilen, 386 Worte)


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