“Auf dass die Christen des Westen, empfänglich für das Handeln des Heiligen Geistes, die Frische und Begeisterung ihres Glaubens wiederfinden“ - Kommentar zur Missionarischen Zielsetzung für Augus 2011

Dienstag, 26 Juli 2011

Begeisterung ihres Glaubens wiederfinden“ - Kommentar zur Missionarischen Zielsetzung für August 2011

Vatikan Stadt (Fidesdienst) – In der Urkirche gingen die Apostel und ihre Helfer aufgrund der Verfolgungen und des Evangelisierungseifers der ersten Jünger in die ganze damals bekannte Welt hinaus. Der Heilige Paulus evangelisierte Griechenland und kam bis nach Spanien und nach Rom, wo er das Martyrium erlitt. Auch der Heilige Petrus gab sein Leben für den Herrn in der Nähe des Vatikan-Hügels. Von er Hauptstadt des Römischen Reiches aus verbreitete sich der Glauben an Christus in Europa, übte Einfluss auf die Kultur aus und durchdrang mit dem Evangelium alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Die westliche Zivilisation wurde auf den christlichen Werten aufgebaut, auf einer Vision des Menschen, der bestimmt ist durch sein Wesen als Sohn Gottes, durch sein ewiges Schicksal in Christus.
Die Evangelisierung der neuen Kontinente verbreitete in der ganzen Welt eine Kultur, die ihre Wurzeln im Evangelium hat und untrennbar mit dem Glauben verbunden ist. Bedauerlicherweise begann im 18. Jahrhundert in Europa mit der Aufklärung eine laizistische Welle, die den gesamten Westen seiner christlichen Identität entledigen wollte. Diese Welle des Laizismus ist dabei – wie Papst Benedikt XVI. Erklärt – zur Christianophobie zu werden. Folge des Laizismus ist, dass der Mensch lebt, als würde Gott nicht existieren. Dies führte zu einem beträchtlichen Mangel an Hoffnung, was sich in einer gewissen Existenzangst gegenüber der Zukunft bemerkbar macht; im Rückgang der Geburtenrate, der Berufungen, sowie in der Unfähigkeit der jungen Menschen Entscheidungen für ihr Leben zu treffen, einschließlich der Ehe.
Bei seinem Besuch in Santiago de Compostela im November 2010 sagte der Heilige Vater Benedikt XVI. :“ Es ist eine Tragödie, dass sich in Europa vor allem im 19. Jahrhundert die Überzeugung behauptet und verbreitet hatte, Gott wäre der Antagonist des Menschen und Feind seiner Freiheit. (...) Gott ist der Ursprung unseres Seins, Grundlage und Höhepunkt unserer Freiheit , und nicht Gegenspieler. (...) Wie ist es möglich, dass sich ein öffentliches Schweigen über die ursprüngliche und wesentliche Realität des menschlichen Lebens legte?“ (Heilige Messe anlässlich des Compostelischen Heiligen Jahrs, Plaza del Obradoio, 6. November 2010).
Die Jünger Christi im Westen müssen effektiv die Begeisterung für den Glauben wieder beleben, indem sie den konsumistischen Materialismus überwinden und sich für eine transzendente Dimension des Lebens öffnen. Es ist notwendig die Person Christi als Jemand der lebt, der in unserer Mitte ist, wieder zu entdecken. Es ist notwendig neuen Raum für das Schweigen und die Meditation über das Wort Gottes zu finden, um in Gemeinschaft mit der Person Jesu treten zu können. Deshalb rief der Papst die Christen auf, „dem Beispiel der Apostel zu folgen, d.h. den Herrn mit jedem Tag besser kennen zu lernen und ein klares und mutiges Zeugnis seines Evangeliums abzulegen.“
Maria, die Königin der Apostel, möge für uns mit ihrer mütterlichen Fürbitte ein neues Ausströmen des Heiligen Geistes erlangen, auf dass er die Kirche im Westen erneure.(Fidesdienst 26/07/2011)


Teilen: