AMERIKA/ MEXIKO- Vermehrte Angriffe und Drohungen gegen die Verteidiger der Migranten im Lande.

Samstag, 23 Juli 2011

Mexiko (Fidesdienst) – Nach dem Bericht der Pastoral-Kommission der Mexikanischen Bischofskonferenz für die Mobilität der Menschen nahmen in den vergangenen Jahren Angriffe, Drohungen und Belästigungen gegenüber den Verteidigern der Migrangen in Mexiko zu. Seit 2004 wurden 62 Zwischenfälle registriert.

Im „Bericht über die Lage der Verteidiger der Migranten in Mexiko“ liest man, dass von 2004 bis 2009 nur 18 Fälle dieser Art verzeichnet wurden, während es allein im Jahr 2010 29 Zwischenfälle gegeben hatte und zwischen Januar und Juni 2011 waren es 15. „In diesen Jahren (2004-2011) wurden zwei Migranten-Verteidiger getötet. Man hat uns bedroht, geschlagen, belästigt, Strafanzeigen gegen uns wegen unseres Engagements erstattet; einer musste das Landverlassen; das Migranten-Haus und ein Zentrum für den Schutz der Menschenrechte wurden zur Schließung gezwungen, da die Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden konnte“lesen wir in einer Note von S.E. Mons. Rafael Romo, Erzbischof von Tijuna und verantwortlicher der Pastorale für die Mobilität der Menschen der CEM. Der Bericht wurde wenige Tage vor dem Eintreffen in Mexiko des Berichterstatters der Interamerikanischen Menschenrechtskommission für die Wanderarbeitnehmer vorgelegt. Tausende von Migranten – vorwiegend Mittelamerikaner – versuchen jedes Jahr über Mexiko in die Vereinigten Staaten zu gelangen – und dies trotz aller Gefahren, Erpressungen, Entführungen und Morde seitens krimineller Gruppen und selbst der Behörden. Mons. Romo betonte auch die Tatsache, dass sich die Gefahren auch auf die Geistlichen erstrecken, die diese Menschen aufnehmen. Die pastorale für die Mobilität der Menschen unterhält im ganzen Land rund 50 Häuser und Herbergen für Migranten. Eine wird von P. Alejandro Solalinde geleitet, der selbst Opfer mehrerer Drohungen war; er bemüht sich stets das Problem der Entführung von Migranten bekannt zu machen (s. Fides 20/7/2011). Die nationale Menschenrechtskommission machte kürzlich darauf aufmerksam, dass zwischen April und September 2010 mind. 11.333 Migranten im Rahmen von 214 Massenentführungen verschleppt wurden; die meisten Fälle sind nie aufgeklärt worden. In zahlreichen Fällen wird das Kartell der Narcotraffikanten Los Zetas dafür verantwortlich gemacht. Die mexikanischen Behörden gaben zu, dass einige Beamten darin verwickelt sind. Vor kurzem wurde im Land ein neues Gesetz verabschiedet, das die Rechte der Migranten anerkennt und schützt, ohne allerdings ihren Rechtsstatus zu berücksichtigen: dies in dem Versuch die Gefahr zu minimalisieren, die das Land läuft. Das Gesetz über die Immigration besagt, dass die Migranten ein Recht auf Erziehung und Gesundheitsversorgung haben, Zugang zum System der sozialen Gerechtigkeit, und dass sie Anklage erheben können gegen die Verletzung ihrer Menschenrechte, selbst wenn sie sich nicht ausweisen können (AP) (23/7/2011 Fidesdienst)


Teilen: