ASIEN/AFGHANISTAN - Schule und Berufsausbildung: Jesuiten wollen dem Land eine Zukunft geben

Mittwoch, 13 Juli 2011

Herat (Fidesdienst) – In einem Land, das von Krieg und Terrorismus gepeinigt ist, machen jugendliche Afghanen insgesamt 68% der Bevölkerung aus: „sie wünschen sich Frieden und Sicherheit und träumen von einer Ausbildung“, wie alle Jugendlichen der Welt. „Die Kirche muss den jungen Menschen bei der Verwirklichung dieses Traums helfen und dies ist auch die Mission der Jesuiten und der Freiwilligen des Jesuit Refugees Service (JRS)“: so der indische Jesuitenpater Stan Fernades (sj), Leiter des JRS-Büros in Afghanistan in einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt. Der Ordensmann erinnert auch daran, dass „Kinder und Jugendliche des Krieges müde sind und nur wenige von ihnen die Möglichkeit haben, eine Schule zu besuchen“. Von 33 Millionen Afghanen „sind nur rund 10.000 Taliban, doch sie ziehen die gesamte internationale Aufmerksamkeit auf sich. Unsere Sendung besteht darin, den rund 99,9% der Bevölkerung eine Stimme und Hoffnung zu schenken, von ganzem Herzen und damit es für sie eine bessere Zukunft gibt“.
„Gemeinsam mit der afghanischen Bevölkerung“, so der Missionar weiter, „hoffen wir auf Frieden und beten dafür und wir begeben uns zusammen mit ihnen auf die Reise, wobei wir uns vor allem der Randgruppen annehmen. Jugendliche, die Krieg und Exil erlebt haben, werden das Land künftig leiten. Diese Generation braucht Hilfe, damit sie ihre Kräfte, ihre Begeisterung und ihr Potential in den Dienst des Friedens und der Entwicklung des Landes stellen kann.“
JRS arbeitet seit 2005 in Afghanistan. Damals brachte eine Gruppe indischer Jesuiten erste Bildungsprogramme auf den Weg: heute wird die „Technical High Scholl“ in Herat von 600 Schülern besucht, die dort Kurse für Elektrotechnik, Elektronik, Bauwesen und Betriebswirtschaft belegen. Seit 2006 unterrichten Ordensleute auch Englisch, Informatik, Biologie und Physik an den Universitäten in Herat, Bamiyan und Kabul. Die Kurse werden von rund 3.000 Studenten besucht.
Im Rahmen weiterer Programme versorgt das Flüchtlingshilfswerk der Jesuiten Menschen in Sohadat, rund 35 Kilometer von Herat entfernt mit Lebensmitteln und Gesundheitsdiensten. Außerdem werden rund 200 Kinder an einer Grundschule unterrichtet. In einer Klinik des JRS werden jede Woche rund 250 Patienten behandelt. Nicht zuletzt gibt es auch spezifische Programme für die Bildung und Entwicklung von Frauen (PA) (Fidesdienst, 13/07/2011)


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