EUROPA/SPANIEN - Fast eine Million Hilfsanträge gingen im Jahr 2010 bei der Caritas ein: bei den meisten Antragstellern handelt es sich um Familien

Freitag, 8 Juli 2011

Madrid (Fidesdienst) – Rund 950.000 in Spanien lebenden Menschen wandten sich im Jahr 2010 an die Caritaszentralen mit Bitte um Hilfe und damit 550.000 mehr als in den vergangenen drei Jahren. Dies geht aus dem Sechsten Bericht des Observatoriums zur Sozialen Lage im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Krise auf die Einrichtungen des Caritas-Netzwerks hervor. Von den insgesamt 950.000 Antragsstellern wandten sich 300.000 erstmals an die Caritas. Sie leiden vor allem unter der zunehmenden Arbeitslosigkeit und es handelt sich, wie aus einer Verlautbarung hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegt, größtenteils um Familien (74%).
Insgesamt 67% der Abtragsteller wurden von Sozialstellen bei den Gemeinden an die Caritas weitergeleitet, da diese nur weinig Hilfe leisteten und unter Mangel an menschlichen Ressourcen, exzessiver Bürokratie, Zeitmangel bei persönlicher Hilfeleistung litten.
Wie der Koordinator der Arbeitsgruppen der Caritas, Francisco Lorenz, mitteilt, werden Antragstelle bei den Caritaszentralen nach durchschnittlich vier Tagen zu einem persönlichen Gespräch eingeladen, während es bei den Sozialstellen der Gemeinden Wartezeiten von fast einen Monat (25,9 Tage) gibt. Caritas brauche für die Erarbeitung eines Lösungsvorschlags rund sieben Tage, bei den öffentlichen Stellen dauere dies bis zu 65 Tage. Der Generalsekretär der Caritas, Sebastian Mora, betonte unterdessen, der Bericht verstehe sich nicht als „Kritik“ an der Regierung, sondern als „Appell an das Verantwortungsbewusstsein der Institutionen und der sozialen und politischen Organisationen“. Caritas versuche eine komplementäre Rolle zu spielen und nicht die öffentlichen Einrichtungen zu ersetzen. (CE) (Fidesdienst, 08/07/2011)


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