AFRIKA/SUDAN - Generalsekretär der Erzdiözese Juba: „Im Vorfeld der Unabhängigkeitserklärung herrscht trotz der Spannungen ein freudiges Klima“

Mittwoch, 6 Juli 2011

Juba (Fidesdienst) – „Die Menschen sind gut gelaunt und blicken dem Ereignis freudig entgegen. Überall arbeitet man, um die Straßen zu erneuern und di Gebäude neu zu streichen“, so Pfarrer Martin Ochaya, Generalsekretär der Erzdiözese Juba (Hauptstadt des Südsudan). Am 9. Juli wird der Südsudan seine Unabhängigkeit vom Rest des Landes proklamieren, wie dies bei einem Volksentscheid im Januar dieses Jahres beschlossen wurde (vgl. Fidesdienst vom 31/01/2011 und 08/02/2011). „Die Menschen hoffen auf eine bessere Zukunft, denn sie glauben, dass diese nach die Unabhängigkeit anders aussehen wird“, so Pfarrer Ochaya. Auch die katholische Kirche war, wie die anderen Religionsgemeinschaften des Landes, an den Vorbereitungen auf das Ereignis beteiligt.
„Vierzig Tage vor der Unabhängigkeit“, so der Generalsekretär, „haben wir eine pastorale Initiative auf den Weg gebracht, in deren Rahmen Gebete und Aktionen zur Aussöhnung stattfinden. Vor zwei Tagen fand der ‚Reconciliation Day’ (Tag der Aussöhnung) statt. Dabei handelte es sich um eine ökumenische Initiative mit verschiedenen Gebeten und Erfahrungsberichten“.
„Papst Benedikt XVI.“, so der Generalsekretär der Erzdiözese Juba weiter, „hat neben dem Apostolischen Nuntius im Sudan, Erzbischof Leo Boccardi, auch den Erzbischof von Nairobi, Kardinal John Njue zu den Feierlichkeiten entsandt. Wir werden den Delegierten, die mit uns die Proklamation der Unabhängigkeit des Südsudan feiern, einen herzlichen Empfang bereiten. Es werden auch Vertretungen der Bischöfe aus der Region Ostafrika und Vertreter des Catholic Relief Services anwesend sein. Auch nach der Unabhängigkeitserklärung werden während des gesamten Juli in allen Pfarreien Danksagungsfeiern und Gebete stattfinden“.
Mit Blick auf eine eventuelle Beeinträchtigung der Unabhängigkeitsfeiern durch die Lage in den Krisengebieten Abyei und Südkordofan sagt der Geistliche: „Die Lage ist dort immer noch angespannt, obschon in der Region Abyei das Waffenstillstandabkommen respektiert wird und man auf die Ankunft der Blauhelme aus Äthiopien wartet. Die Menschen, die die Region verlassen haben leben immer noch in provisorischen Unterkünften. Doch ich glaube nicht, dass die Gefechte dort wieder aufgenommen werden. In Südkordofan sieht die Lage etwas anders aus. Dort ist die Situation weiterhin problematisch, doch die Menschen im Südsudan wollen nicht, dass sich dies negativ auf die Unabhängigkeitsfeiern auswirkt.“ (LM) (Fidesdienst, 07/07/2011)


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