AMERIKA/VENEZUELA - Kardinal Urosa Savino: „Nur eine entschlossene Änderung des Vollzugssystems wird das Problem der Gefängnisse lösen können“

Freitag, 24 Juni 2011

Caracas (Fidesdienst) – Die Situation in den Gefängnissen Venezuelas steht weiter im Mittelpunkt einer öffentlichen Debatte. Auch die katholische Kirche äußert sich zu dem Problem und fordert von der Regierung Änderungen im Vollzugssystem. Anlässlich der Eröffnung des IV. Eucharistischen Kongresses in Caracas sprachen Kirchenvertreter ihre Verbundenheit mit den Familien der Häftlinge und der Polizei aus, die ihre Angehörigen bei den Unfällen in Rodeo verloren haben (vgl. Fidesdienst vom 18/06/2011). Nur durch einen entschlossenen Willen zur Änderung des Vollzugssystems werde das Land das Problem lösen können, so der Erzbischof von Caracas, Kardinal Jorge Urosa Savino, der den illegalen Waffenhandel in den Gefängnissen als Ursache für die jüngsten Vorfälle bezeichnete.
Kardinal Urosa Savino forderte die Katholiken des Landes auf mit ihrem Gebet eine friedliche Lösung der Krise zu begleiten. Die Institutionen des Landes bat er unterdessen um mehr Informationen zu diesem Thema. „Wir sind alle überrascht, wie viele Waffen und Drogen in den Gefängnissen im Umlauf sind. Ich frage mich, wer so etwas möglich macht“, so der Kardinal.
Nach Ansicht des Erzbischofs sind jedoch auch Informationslücken für diesen Zustand verantwortlich. In diesem Zusammenhang forderte er vor allem mehr Information für die Angehörigen der Häftlinge. Gleichsam forderte er die Polizeibeamten auf, sich für die Achtung der Verfassung und der Menschenrechte einzusetzen. Abschließend bat er die Häftlinge, die ihre Waffen noch nicht abgegeben haben, sich den Behörden friedlich zu stellen. (CE) (Fidesdienst, 24/06/2011)


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