VATIKAN - Papst in San Marino: „Ich fordere die Zivilbehörden und alle Menschen guten Willens auf, allen Flüchtlingen Aufnahme und würdige Lebensbedingungen zu garantieren“.

Montag, 20 Juni 2011

San Marino (Fidesdienst) – „Ich möchte daran erinnern, dass wir morgen den Weltflüchtlingstag begehen“, so Papst Benedikt XVI. vor dem Angelusgebet im Anschluss an den Gottesdienst im Seravalle (San Marino“ anlässlich seines Pastoralbesuchs in der Diözese San Marino-Montefeltro. „Dieses Jahr feiern wir den 66. Jahrestag der Internationalen Konvention zum Schutz derer, die verfolgt werden oder aus ihren Ländern fliehen müssen“, so der Papst weiter. „Ich fordere die Zivilbehörden und alle Menschen guten Willens auf, allen Flüchtlingen, die darauf warten, dass sie frei und sicher in ihre Heimat zurückkehren können Aufnahme und würdige Lebensbedingungen zu garantieren“.
Zuvor hatte er in seiner Predigt die Lesungen am Fest der heiligen Dreifaltigkeit erläutert und dann an die Einwohner von San Marino gewandt betont: „Eure Mission muss heute grundlegenden und rasanten kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen und politischen Umwälzungen begegnen, Umwälzungen, die für neue Leitlinien stehen, die die Geisteshaltung verändert haben, Bräuche und Empfindungen. Auch hier, wie anderswo, mangelt es nicht an Schwierigkeiten und Hindernissen. Schuld daran sind vor allem die hedonistischen Lebensentwürfe, die den Geist verdunkeln und Gefahr laufen, jede Moral auszulöschen. Es ist die Versuchung erwacht, nicht den Glauben als Reichtum des Menschen zu sehen, sondern seine persönliche und soziale Macht, seine Intelligenz, seine Kultur und seine Fähigkeit zur Manipulation, in wissenschaftlicher, technologischer und sozialer Hinsicht. Auch hier hat man damit begonnen, den Glauben und die christlichen Werte durch angebliche Reichtümer zu ersetzen, Reichtümer, die sich am Ende als substanzlos offenbaren, nicht fähig, das große Versprechen des Wahren, des Guten, des Schönen und des Gerechten zu halten, das Versprechen, das Eure Vorfahren jahrhundertelang mit der Erfahrung des Glaubens identifiziert haben. Nicht vergessen werden darf die Krise nicht weniger Familien, die durch die verbreitete psychologische und geistliche Fragilität der Ehepartner verstärkt wird. Nicht vergessen werden darf auch die große Mühe, die viele Erzieher haben, Jugendliche beständig und gut auszubilden. Dies hängt von zahlreichen Unsicherheiten ab, in erster Linie vom sozialen Stand und der Möglichkeit, Arbeit zu finden“. Abschließend spornte Papst Benedikt XVI. alle Gläubigen der Diözese auf: „Sauerteig in der Welt zu sein und so in Montefeltro und San Marino als Christen aufzutreten, präsent, engagiert und glaubwürdig“. (SL) (Fidesdienst, 20/06/2011)


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