Tucurui (Fidesdienst) – Am Donnerstag, den 9. Juni, wurde im nordbrasilianischen Staat Parà der 31jährige Landwirt und Naturschützer Obede Loyla Souza ermordet. Die Nachricht davon wurde am 14. Juni verbreitet. Die Kommission für Landpastoral (CPT) der katholischen Kirche in Brasilien teilt mit, dass die Leiche des ermordeten Umweltaktivisten, der sich vor allem für den Schutz des Amazonaswaldes einsetzte, in Tucurui aufgefunden wurde, wo es besonders häufig zu illegalen Rodungen kommt. Die Tatmotive seien zwar noch unbekannt, man vermute jedoch dass der Mord mit Auseinandersetzungen zwischen Obede Loyola Souza und Vertretern der in der Region tätigen Holzfäller in Verbindung gebracht werden könnte, zu denen es im Januar und Februar dieses Jahres gekommen war. Nach Angaben der Nachrichtenagentur „Agencia Brasil“ hatte Obede Loyola Souza Morddrohungen erhalten. Erst Ende Mai waren vier weitere Umweltschützer ermordet worden (vgl. Fidesdienst vom 07/06/2011), davon allein drei im Staat Pará und einer im Staat Rondonia.
In der Verlautbarung der CPT, die dem Fidesdienst vorliegt, wird unterdessen auch darauf hingewiesen, dass zwei Mitglieder der Kommission, Pfarrer Inaldo Serejo und Pfarrer Clemir Batista da Silva weitere 17 Mitarbeiter, mit einem Hungerstreik das Augenmerk die Menschenrechtsbeauftragte des Präsidentenamtes, Maria do Rosario, auf die Gewalt gegen einheimische Umweltaktivisten aufmerksam machen und ein Eingreifen fordern wollen.
Bischof Gilberto Pastana de Oliveira von Imperatriz betonte in einer Erklärung zu dieser Protestaktion, dass er alle Ausdrucksformen einer Kultur des Todes ablehne, „vor allem wenn es um Missbrauch von wirtschaftlicher Macht und Korruption geht, die in unserem Land auf Bundesebene, in unserem Staat und in den Gemeinden weit verbreitet ist“. Der Bischof fordert deshalb alle Katholiken auf „die Landwirte auf politischer und sozialer Ebene und mit Lebensmittelspenden, Medikamenten und Kleidern für die Siedler zu unterstützen.“ (CE) (Fidesdienst, 16/06/2011)