AMERIKA/PANAMA - Erzbischof von Panama prangert an: Kinderarbeit ist eine „Entgleisung“ der Gesellschaft

Dienstag, 14 Juni 2011

Panama City (Fidesdienst) – Vor dem Hintergrund des Welttags gegen Kinderarbeit am 12. Juni äußerte sich Erzbischof José Domingo Ulloa Mendieta (osa) kritische im Hinblick auf die in dem Land weit verbreitetet Korruption und forderte gleichsam die Regierung unter Ricardo Martinelli auf, das Übel der Kinderarbeit zu bekämpfen, dass er als „Entgleisung“ der Gesellschaft bezeichnete, die Tausende Kinder betreffe. „Es gab Korruption in der Vergangenheit und es wird sie auch in Zukunft geben, so lange es Komplizen gibt und wir machen uns alle Komplizen, wenn wir sie als etwas Normales betrachten“, so der Erzbischof in seiner Predigt am Sonntag, den 12. Juni.
Erzbischof Ulloa beklagte in diesem Zusammenhang auch, dass es in Panama rund 60.700 arbeitende Kinder und Jugendliche gebe, die ausgebeutet werden, ohne dass der Staat ihre Rechte schützte oder sich um ihre Bildung kümmere: “Diese Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf ihre Kindheit und auf eine Bildung und wir müssen die Voraussetzungen dafür schaffen. Es sei der Moment gekommen, dass Eltern, Staat und Organisationen der Gesellschaft gemeinsam gegen dieses Übel vorgehen, das eine Entgleisung der Gesellschaft in unserem Land ist“, so Erzbischof Ulloa wörtlich.
Wie aus Berichten der einheimischen Presse hervorgeht, teilt das Amt für Kinder, Jugendliche und Familien in Panama mit, dass rund 60.700 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 5 und 17 Jahren in den ländlichen und städtischen Gebieten des Landes arbeiten und dabei keinerlei Schutz genießen. Dies so der Erzbischof, verstoße gegen deren grundlegende Rechte. Erzbischof Ulloa forderte die Behörden des Landes auf, im Zusammenhang mit Korruptionsskandalen, in die auch Regierung verwickelt war, „tief gehend“ zu vermitteln. Im Zusammenhang mit diesen Skandalen, die die Oppositionsparteien und verschiedene Organisationen aufgedeckt hatten, und in die auch hohe Staatsbeamte verwickelt waren, ging es um Drogengeschäfte und Menschenhandel. (CE) (Fidesdienst, 14/06/2011)


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