AFRIKA/LIBYEN - Apostolischer Vikar in Tripolis: „Der italienische Friedhof ist ein heiliger Ort und muss als solcher respektiert werden“

Montag, 6 Juni 2011

Tripolis (Fidesdienst) – „Heute Morgen habe ich mit der Islamic Call Society telefoniert und die Schändung des italienischen Friedhofs gemeldet“, so der Apostolische Vikar von Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli. Am 3. Juni hatten unbekannte den italienischen Friedhof in Tripolis überfallen und enorme Schäden verursacht. Dabei war es ihnen nicht gelungen in das Beinhaus einzudringen. Auf den Mauern des Friedhofs wurden Parolen gegen die Nato und die Luftangriffe in Libyen sowie Drohschriften hinterlassen.
„Ich selbst habe den Friedhof noch nicht besucht, werde das aber so bald wie möglich tun“, so Bischof Martinelli weiter, „Ich bin in ständigem Kontakt mit dem Wächter und habe schon mehrere Personen darum gebeten, etwas zu unternehmen. Man muss zu versehen geben, dass es sich um einen heiligen Ort handelt, der als solcher respektiert werden muss. Wir werden sehen, wie sich diese Situation entwickelt“. Nach Ansicht des Apostolischen Vikars von Tripolis handelt es sich um einen „offensichtlichen Akt der Wut. Die Lage ist sehr angespannt und die Menschen sind verärgert. Die Stadt ist traurig, das ganze Leben ist blockiert. Man wartet inständig darauf, dass etwas geschieht“.
Bischof Martinelli glaubt trotz allem weiterhin an den Dialog: „Gestern kamen mehrere Menschen zu mir und fragten mich ob es Möglichkeiten einer Vermittlung gibt zumindest darauf gehofft werden kann, dass die Luftangriffe eingestellt werden. Es besteht der Wunsch nach der Suche nach einer friedlichen Lösung und nach Versöhnung.“ Der Apostolische Vikar ist jedoch auch enttäuscht, da „die Luftangriffe an Intensität zunehmen. Es schein kaum, als wolle man diese einstellen.“ (LM) (Fidesdienst, 06/06/2011)


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