AFRIKA/LIBYEN - Bischof Martinelli: „Wir warten inständig auf eine mögliche und vernünftige Lösung“

Mittwoch, 1 Juni 2011

Tripolis (Fidesdienst) – „Wir warten inständig auf eine mögliche und vernünftige Lösung, auch wenn wir wissen, dass das nicht einfach ist. Doch ich vertraue trotz allem auf den guten Willen der Menschen“, so der Apostolische Vikar von Tripolis, Erzbischof Giovanni Innocenzo Martinelli, zum Fidesdienst.
„Heute Nacht kam es wieder zu anhaltenden Luftangriffen. Die Stadt versucht standzuhalten, doch es machen sich erste Probleme bemerkbar, die vom Treibstoffmangel herrühren. Es ist kaum noch möglich, sich fortzubewegen und vor den Tankstellen bilden sich lange Schlangen“, so Bischof Martinelli weiter.
Der Apostolische Vikar von Tripolis betont, dass „die Kirche Gottes mit der Kraft des Heiligen Geistes ihre Mission fortsetzt. Es sind immer noch viele philippinische Katholiken im Land, die ein mutiges Zeugnis ablegen. Auch der philippinische Botschafter ist im Land geblieben um den Bürgern seines Landes nahe zu sein. Rund zwei- bis dreitausend Filipinos arbeiten in den verschiedenen libyschen Krankenhäusern.
„Die Menschen leiden unter den Bomben“, so Bischof Martinelli weiter. „Obwohl das Gegenteil behauptet wird, treffen die Bomben auch zivile Objekte. In der koptischen Kirche, die sich in rund 10 Kilometer Entfernung von uns befindet und neben einer Kaserne liegt, zerbrachen bei den Luftangriffen auf die Militäreinrichtung alle Fensterscheiben“. „Wenn militärische Ziele beschossen werden, die sich in einer zivilen Umbebung befinden, dann werden nicht nur psychologische Schäden verursacht, sondern es gibt auch Opfer unter Zivilisten und es werden Schäden an den Wohnungen verursacht“, so Martinelli abschließend. (LM) (Fidesdienst, 01/06/2011)


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