AFRIKA/SUDAN - Missionar: „Kirchen im Norden und Süden des Sudan müssen auch künftig vereint bleiben“

Donnerstag, 19 Mai 2011

Khartum (Fidesdienst) – Das Datum der Proklamation der Unabhängigkeit des Südsudan am 9. Juli nähert sich und gleichzeitig wächst die Sorge im Hinblick auf das künftige Schicksal der Christen im Nordsudan. Wie der äthiopische Comboni Missionar P. Asfaha Yohannes Weldeghiorghis, der als Gemeindepfarrer die Gemeinde in Nyala der Hauptstadt von Süddarfur betreut, in einem Interview mit „Sudan Catholic Radio“ (SCR) betont, handelt es sich bei den Christen im Norden um Gläubige, die aus dem Süden kommen und deshalb auf die Unterstützung der Kirchen des Südens hoffen.
Der Missionar fügt hinzu, dass angesichts der tiefen menschlichen, geistlichen und familiären Verbindungen zwischen den Gläubigen der beiden Ländern, auch die Kirchen des Nordens und des Südens nach der Unabhängigkeit vereint bleiben und sich gegenseitig unterstützen sollten. P. Asfaha betont zudem, dass die katholische Kirche im Norden nicht dieselben Kultrechte besitze wie die muslimische Gemeinde, wobei man befürchte, dass die Situation sich nach der Unabhängigkeit des Südsudan zuspitzen könne.
Unterdessen ist das Verhältnis zwischen dem Nord- und dem Südsudan weiterhin angespannt, insbesondere im Zusammenhang mit der strittigen Region Abyei, auf die beide Länder mit Blick auf die dortigen Erdölvorkommen Anspruch erheben. Über die Abyei-Frage sollte ursprünglich zeitgleich mit dem Unabhängigkeitsreferendum am 9. Januar abgestimmt werden. Die Menschen der Region sollten entscheiden, ob Abyei zum Nord- oder zum Südsudan gehören sollte, doch angesichts der Spannungen zwischen den beiden Ländern wurde der Volksentscheid darüber nicht mehr durchgeführt. (LM) (Fidesdienst, 19/05/2011)


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