AFRIKA/NIGERIA - Nach Angaben von Human Rights Watsch starben 800 Menschen bei Unruhen im Norden Nigerias: Bischof von Kano bestätigt, dass sich die Lage beruhigt hat

Montag, 16 Mai 2011

Kano (Fidesdienst) – „Ich selbst habe den Bericht von Human Rights Watsch (HRW) noch nicht gelesen und kann ihn deshalb nicht im Detail kommentieren“, so Bischof John Namaza Niyiring von Kano im Norden Nigerias. Wie aus einem am heutigen 16. Mai veröffentlichten Bericht von HRW hervorgeht, kamen bei den jüngsten Auseinandersetzungen nach der Präsidentschaftswahl in Nigeria im vergangenen Monat in nur drei Tagen über 800 Menschen starben. „Nach der Gewalt der vergangenen Wochen, hat sich die Lage in Kano beruhigt. Dies gilt auch für die anderen Regionen im Norden Nigerias, obschon wir nicht wissen, was in Zukunft geschehen wird“, so Bischof Niyiring.
Die katholische Kirche in Nigeria hat bei verschiedenen Gelegenheiten jene Politiker verurteilt, die unter der Bevölkerung Hass schüren. Erzbischof Matthew Ndagoso von Kaduna hatten in einer Pressekonferenz nach den Ausschreitungen im Zusammenhang mit den vom scheidenden Präsidenten gewonnenen Präsidentschaftswahlen die politischen Führungskräfte aufgefordert, sich bei der Bevölkerung zu entschuldigen und die Jugendlichen aufgefordert sich nicht von skrupellosen Politikern manipulieren und zur Gewalt verleiten zu lassen. Der Erzbischof von Kaduna erinnert auch daran, dass die Behörden auf Bundesebene und auf lokaler Ebene verpflichtet seien, die Sicherheit der Bürger zu garantieren. Erzbischof Ndagoso dankte unterdessen der „Independent National Electoral Commission (INEC)“ für den „Hoffnungsschimmer“, den sie den Nigerianern geschenkt hat.
In einem früheren Interview mit dem Fidesdienst (vgl. Fidesdienst vom 04/05/2011) hatte Bischof Niyiring die Bedeutung des interreligiösen Dialogs bei der Lösung von Konflikten zwischen verschiedenen Gemeinschaften und bei der Gewaltprävention hingewiesen. „Wir haben uns noch nicht mit den islamischen Religionsvertretern getroffen, doch ich hoffe, dass schon bald die monatliche Sitzung des interreligiösen Rates stattfinden wird, damit wir über die jüngsten Ereignisse sprechen können“, so der Bischof von Kano abschließend. (LM) (Fidesdienst, 16/05/2011)


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