ASIEN/PAKISTAN - Neues Ministerium für religiöse Harmonie und Minderheiten“ ohne Budget

Mittwoch, 11 Mai 2011

Islamabad (Fidesdienst) – Das neue Ministerium für interreligiöse Harmonie und Minderheiten, dessen Bildung die pakistanische Regierung in den vergangenen Tagen ankündigte (vgl. Fidesdienst vom 9/5/2011), hat kein Budget. Wie Beobachter aus politischen Kreisen in Pakistan dem Fidesdienst mit bedauern berichten, wird das Ministerium ohne finanzielle Mittel wohl nur „Dekorationszwecke“ erfüllen und keine konkreten Initiativen zur Förderung des Schutzes religiöser Minderhieten in Pakistan ergreifen können. Finanzielle Mittel sollen dem neuen Ministerium nur für die eigenen Verwaltungskosten zur Verfügung stehen. Vor seiner Ermordung hatte Shahbaz Bhatti von den Vereinigten Staaten Zusagen über finanzielle Mittel zur Untestützung des interreligiösen Dialogs in Pakistan erhalten. Doch dieses Versprechen wurde bisher noch nicht konkret umgesetzt. Zudem würde es sich um Unterstützung aus dem Ausland handeln und nicht um die notwendige interne Förderung.
Christliche Minderheiten in Pakistan sind darüber nicht erfreut. „Das politische Ballett, das um dieses Ministerium nach dem Tod von Shahbaz Bhatti entstanden ist, ist offensichtlich“, so ein Boebachter vor Ort. Zuerst sollte der hinduistische Senator Khatu Mal Jeewan zum Minister ernannt werden (vgl. Fidesdienst vom 5/4/2011); später schien der bereits zum Sonderberater der Regierung für Minderheiten ernannte Bruder des Ermordeten, Paul Bhatti, für das Amt vorgesehen zu sein; danach wurde ein muslimischer Minister, Riaz Hussai Pirzada ernannt, was zu allgemeiner Ablehnung seitens der Minderheiten führte; schlißelich wurde der katholische Anwalt Akram Gill ernannt, der in Zusammenarbeit mit Paul Bhatti das Ministerium leiten wird.
Nach Ansicht von Beobachtern sollen diese politischen Manöfer das Ministerium für Minderheiten nach dem Tod von Shahbaz Bhatti entkräften: nach dem Mord an dem Minister wurde das Ministerium für die Politik eher „unbequem“, insbesondere weil es ein weites Netzwerk internationaler Beziehungen aufgebaut hatte, die das politische Handeln der pakistanischen Regierung beeinträchtigen könnten.
Zum Mord an Bhatti „erwarten wir Aufklärung, denn die Ermittulungsergebnisse stehen noch nicht bereit. Wir würden nicht wollen, dass man versucht, die Angelegenheit in Vergessenheit geraten zu lassen, damit die Verantwortliche straffrei bleiben“, so einheimische Beobachter zum Fidesdiesnt. (PA) (Fidesdienst, 11/05/2011)


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