ASIEN/CHINA - Bischof Peter Li Hongye in der Osternacht gestorben: er war für seine überzeugte Berufung bekannt, die ihn auch lange Zeiten der Bedrängnis ertragen ließ

Donnerstag, 5 Mai 2011

Luoyang (Fidesdienst) – Am vergangenen 23. April starb in der Osternacht im Alter von 91 Jahren Bischof Peter Li Hongye von Luoyang (Loyang) in der chinesischen Provinz Henan. Der Bischof wurde am 6. Januar 1920 als Sohn einer seit drei Generationen katholischen Familie im Dorf Xicunxian in der Provinz Henan geboren. Im Alter von 12. Jahren trat er in das Kleine Seminar ein. Im Anschluss besuchte er das Große Seminar in Kaifeng und am 22. April 1944 wurde er zum Priester geweiht. Seit 1955 wurde er bereits als Priester mehrmals festgenommen und inhaftierte. Insgesamt 28 Jahre lang verbrachte er in einem Gefängnis in der Provinz Qinghai. Nach seiner Freilassung im Jahr 1984 war er der einzige Priester der ganzen Diözese Luoyang. Am 10. September 1987 wurde er zum Bischof von Luoyang geweiht. Am 25. Juni 1994 wurde er erneut verhaftet und schließlich im Jahr 2001 zuletzt, als er bei den Geistlichen Exerzitien der Schwestern seiner Diözese predigte.
Die gläubigen erinnern sich vor allem an seine überzeugte Berufung, die ihn auch lange Zeiten der Bedrängnis ertragen ließ, als er sich in Haft oder unter Hausarrest befand. Er war für seine Unerschrockenheit, seinen wachen Intellekt, seinen tiefen Glauben, seine Umsicht und seine Entschlossenheit bekannt. Er war sehr gebildet und beherrschte die lateinische Sprache perfekt.
Oft besuchte er die Untergrundgemeinden in seiner Diözese, nachdem die Kirchen des Bistums vom Staat beschlagnahmt worden waren und zu anderen Zwecken benutzt wurden. Oft waren diese Gemeinden nur mit stundenlangen Fußmärschen zu erreichen.
Seit 2004 litt er unter Herzproblemen und musste mehrere Krankenhausaufenthalte auf sich nehmen. Er hatte ein starkes Temperament und galt als wichtige Persönlichkeit der katholischen Kirche in China nachdem er immer wieder mit seinem Martyrium den Glauben bezeugte. Die allgemeine politische Lagen, die Armut vieler katholischer Gemeinden und der Mangel an Kirchenpersonal erforderten von Bischof Li heldenhaftes Engagement-
Die Stadt Luoyang, heute ein wichtiges Industriezentrum, gehört zu den vier antiken Hauptstädten Chinas und wird von vielen ausländischen Touristen besucht. Die Apostolische Präfektur Luoyang wurde am 14. Mai 1929 auf einem Teilgebiet des Apostolischen Vikariats Zhengzhou errichtet und wurde am 28. Januar 1935 in den Rang eines Apostolischen Vikariats und am 11. April 1946 in den Rang einer Diözese erhoben. Das Bistum hat rund 10.000 Gläubige. Es gibt etwa drei Dutzend Priester, und über 50 Ordensschwestern. Die Beisetzung von Bischof Peter Li Hongye fand am 29. April in seinem Heimatdorf statt. (Fidesdienst, 05/05/2011)


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