AFRIKA/NIGERIA - Bischof von Oyo: „Gewalt wird von denen geschürt, die an der Korruption festhalten wollen“

Mittwoch, 27 April 2011

Abuja (Fidesdienst) „Sinnlose Gewalt, Morde und Verwüstung in eineigen Staaten im Norden Nigerias sind eine Tragödie, zu der es fast sicher deshalb kommt, weil sie von Personen und Kräften geschürt wird, die entschlossen sind, in Nigeria an finsteren Zeiten der Korruption und des Betrugs festzuhalten, und die auch genügend Macht haben, um dies zu tun“, so Bischof Emmanuel Ade Badejo von Oyo in einem vom „Catholic News Service“ in Nigeria veröffentlichten Kommentar. Nach den Präsidentschaftswahlen war es in einigen Staaten im Norden Nigerias zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen, bei denen Menschen starben und verletzt wurden. Auch die Wahl der Gouverneure der 36 Bundesstaaten (die in einigen Staaten bereits am 26. April stattfand, in anderen am 28. April durchgeführt wird) sind von Gewalt gekennzeichnet.
Bischof Badejo hält die Interpretation einer Auseinandersetzung zwischen Christen und Muslimen für zu einfach, um die Krise zu erklären, in der sich das Land befindet. Seiner Ansicht nach geht es um die Lokalpolitiker. „Wir dürfen uns nicht der Illusion hingeben, dass nur die Ungläubigen und Unwissenden oder die vom rechten Weg Abgekommenen dafür verantwortlich sind, wie man zu sagen pflegt. Die Bischofskonferenz und anderen hatten im Vorfeld der Wahl immer wieder darauf hingewiesen, dass die Mächtigen, die für die zerstörerische Gewalt verantwortlich sind zur Rechenschaft gezogen werden müssen, da sie sonst auch künftig freie Hand haben werden, wenn es darum geht Nigeria zu töten, zu verstümmeln und zu zerstören“.
„Freie und glaubwürdige Wahlen können nicht stattfinden, so lange Geschosse über die Köpfe der Menschen hinweg fliegen und Machenten und Messer Tod und Zerstörung herbeiführen“, so der Bischof von Oyo weiter. „Wir müssen entschlossen und rasch handeln. Politiker kommen nicht von einem anderen Planeten. Sie leben unter uns und ihr Handeln muss beobachtet und unter dem Gesichtspunkt der Legalität betrachtet werden, wenn nötig. In Momenten wie diesem braucht eine Führungskraft vor allem Mut. Und unser Land braucht viele solcher Führungskräfte. Nur solche Politiker halten an der Ehre fest und die Ehre ist ein dauerhaftes Erbe“. „Alle, die gewaltsam vorgehen sollten sich daran erinnern, dass im Laufe der Geschichte alle, die so handelten wie sie, ein unglückliches Ende nahmen“, so Bischof Badejo abschließend. (LM) (Fidesdienst, 27/04/2011)


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