AFRIKA/LIBYEN - Bischof Martinelli: „Waffenlieferungen verlängern den Krieg“

Donnerstag, 14 April 2011

Tripolis (Fidesdienst) – „Wenn man die Rebellen in Bengasi mit Waffen beliefert, dann wird der Krieg schneller nicht zu Ende gehen, sonder vielmehr noch länger dauern“, so der Apostolische Vikar in Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli, zum Fidesdienst. Am gestrigen 13. April hat die „Kontaktgruppe für Libyen“ in Doha (Katar) beschlossen einen „temporären Finanzmechanismus“ einzurichten, der den Nationalen Übergangsrat in Bengasi finanzieren solle. Mehrere Teilnehmerländer haben die Absicht erklärt, die Rebellen mit militärischer Ausrüstung zu versorgen.
„Wir haben für das Treffen in Doha gebetet, damit der Dialog die Verhandlungen bestimmt und die verschiedenen Interessen nicht im Vordergrund stehen mögen“, so der Apostolische Vikar in Tripolis. Mit Bezug auf die gemeinsame Erklärung der christlichen Kirchen in Tripolis (vgl. Fidesdienst vom 13/04/2011) betont Bischof Martinelli: „Wir hoffen, dass wir im Kleinen den Samen der Aussöhnung zum Keimen bringen, die ein Geschenk Gottes ist“. Der Apostolische Vikar in Tripolis fügt hinzu, dass man die Krise vielleicht hätte vermeiden können „wenn man auf die Forderungen der jungen Menschen gehört hätte, die sich einen Arbeitsplatz und Perspektiven für die Zukunft wünschen“.
„Die Situation in Tripolis ist ziemlich ruhig“, so der Bischof weiter, „doch gestern Abend war eine heftige Explosion in der Ferne zu hören. Es ist mir bekannt, dass in anderen Gebieten Gefechte stattfinden, wie zum Beispiel in Iefren, von denen mir Schwestern berichten, die dort im Krankenhaus arbeiten. Es wurde mir auch berichtet, dass heute eine Protestkundgebung in Tripolis stattfinden soll, doch Genaues weiß ich darüber nicht. Tripolis scheint jedoch unter Kontrolle zu sein“, so der Apostolische Vikar abschließend. (LM) (Fidesdienst, 14/04/2011)


Teilen: