ASIEN/NORDKOREA - Christlicher Missionar in Haft; „Woche des Gebets für die Freiheit in Nordkorea“

Donnerstag, 14 April 2011

Seoul (Fidesdienst) – Ein christlicher Missionar und amerikanischer Staatsbürger soll sich in Nordkorea wegen „Verbrechen gegen den Staat“ verantworten: es handelt sich um den Laienmissionar Jun Young-Su aus Orange County in Kalifornien (USA). Wie die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur berichtet war der Missionar als Unternehmer in Nordkorea unterwegs. Dabei soll er sich jedoch auch nicht genehmigten religiösen Aktivitäten und der Proselytenmacherei gewidmet haben. Das US-amerikanische Außenministerium fordert nun seine Freilassung aus humanitären Gründen. Der Fall erinnert an den des amerikanischen Missionars Robert Park, der an Weihnachten 2009 nach Nordkorea einreiste um dort das Augenmerk der Welt auf die im Land verübten Menschenrechtsverstöße zu lenken, und zunächst festgenommen und später ausgewiesen wurde.
Solidarität und geistige Verbundenheit mit dem inhaftierten Missionar wollen Christen in aller Welt im Rahmen einer „Woche des Gebets für die Freiheit in Nordkorea“ vom 24. bis 30. April zum Ausdruck bringen. Die von der amerikanischen Nichtorganisation „Open Doors“, die alljährlich einen Bericht zur Religionsfreiheit veröffentlicht, auf den Weg gebrachte Initiative soll Christen im Gebet vereinen, „denn Gott schweigt nicht und wir können zum ihm beten, damit er den Menschen in Nordkorea beistehen möge“, so „Open Doors“ in einem Schreiben, das dem Fidesdienst vorliegt.
Unterdessen bat das Netzwerk religiöser Organisationen „Religious Solidarity for Reconciliation and Peace of Korea“ die Regierung in Südkorea offiziell um die Wiederaufnahme der humanitären Hilfsprogramme für Nordkorea und für die an Hunger und Unterernährung leidende Bevölkerung. Über 600 Religionsvertreter, darunter Buddhisten, Christen und andere unterzeichneten eine entsprechende Petition, die der Regierung in Seoul vorgelegt werden soll. Nach Ansicht der Religionsvertreter sind humanitäre Hilfen unabhängig von politischen Motivationen ein nützlicher Kanal für den Dialog und für einen offenen Kontakt, der indirekt auch die Lösung von Fragen diplomatischer Art erleichtert. (PA) (Fidesdienst, 14/04/2011)


Teilen: