AFRIKA/ANGOLA - Landminen behindern Flüchtlingsrückführung: Luftbrücke für 4.000 angolanische Flüchtlinge, die aus Namibia zurückkehren

Montag, 27 September 2004

Rom (Fidesdienst) - Das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) organisiert in Zusammenarbeit mit der Internationalen Organisation für Migrationen (IOM) die erste Luftbrücke für angolanische Flüchtlinge, die aus Namibia nach Huambo in die zentrale angolanische Hochebene zurückkehren.
„Es handelt sich um die erste Operation dieser Art für angolanische Rückkehrer aus Namibia, die in Gebiete zurückkehren, die nicht an der Grenze des eigenen Landes liegen“, heißt es in einer Verlautbarung die dem Fidesdienst vorliegt.
„Mit insgesamt 27 geplanten Flügen sollen über 4.000 der insgesamt 10.000 angolanischen Flüchtlinge, die sich in Namibia aufhalten zurückkehren. Die schlechten Straßenverhältnisse, zerstörte Brücken und zahlreiche Landminen, machen eine sichere Rückkehr der Flüchtlinge auf irgendeine andere Art unmöglich“, heißt es in der Verlautbarung weiter. Für die ersten 105 Flüchtlinge aus dem Flüchtlingslager in Osire wurden bereits die nötigen Grenz- und Einwanderungsformalitäten abgewickelt. Die Flüchtlinge haben das Camp an Bord eines Konvois verlassen, der sie in die namibische Hauptstadt Windhoek brachte, von wo aus sie vom internationalen Flughafen Hosea Kutako aus nach Huambo (Angola) ausreisen konnten. Für viele Flüchtlinge handelt es sich um die erste Flugreise.
Für angolanische Flüchtlinge, die in die Grenzprovinzen Kuando Kubango und Cunene zurückkehren organisiert das UNHCR die Rückkehr auf dem Landweg. Über den Land- und den Luftweg sollen mit Unterstützung des UNHCR bis zum Jahresende alle angolanischen Flüchtlinge aus Namibia in ihre Heimat zurückkehren.
Insgesamt konnten dieses Jahr bereits rund 24.000 angolanische Flüchtlinge im Rahmen von UNHCR-Rückführungsprogrammen in ihre Heimat zurückkehren, davon 10.834 aus der Demokratischen Republik Kongo, 10.630 aus Sambia und 2.615 aus Namibia. Nach Schätzungen hielten sich zum Zeitpunkt der Unterzeichnung der Friedensverträge rund angolanische 441.000 Flüchtlinge in den angrenzenden Ländern auf. Seither kehrten rund 250.000 bereits nach Angola zurück, während rund 200.000 noch in Ländern leben, in denen sie Asyl gefunden haben, darunter die Demokratische Republik Kongo, Sambia, Namibia und die Republik Kongo. (LM) (Fidesdienst, 27/09/2004 - 30 Zeilen, 313 Worte)


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