ASIEN/JAPAN - Bischof von Sendai: „Unsere Sendung besteht darin, Hoffnung zu schenken“; Krisensitzung der Bischöfe in Sendai

Montag, 14 März 2011

Sendai (Fidesdienst) – Die Tragödie „hat starke emotive Auswirkungen auf die Gesellschaft“, die betroffenen Bürger sind „erschöpft und verwirrt“: aus diesem Grund werden sich die japanischen Bischöfe am 16. März zu einer Krisensitzung in Sendai treffen. Unterdessen danken sie dem Papst für seine Worte, die „Mut machen und Hoffnung schenken“; denn die Hoffnung „ist das Geschenk, das wir als Christen dem Land in diesem Augenblick der Not anbieten können“, so Bischof Martin Tetsou Hiraga von Sendai im Gespräch mit dem Fidesdienst, dessen Diözese besonders schwer von dem Erdbeben und dem Tsunami betroffen ist. Der Bischof erinnert daran, dass „die Stromversorgung und die Telefonleitungen erst seit kurzem wieder funktionieren“ und berichtet, dass auch während des Telefongesprächs mit dem Fidesdienst ständig kleine Nachbeben zu spüren sind.
Bischof Hiraga beschreibt die Lage: „Die Situation ist sehr schwierig. Wir sind noch nicht in der Lage das Ganze Ausmaß des Geschehenen zu verstehen. Die Nachrichten erreichen uns nur bruchstückhaft. Meine Diözese ist sehr groß und umfasst vier Verwaltungspräfekturen entlang einer Küste von rund 500 Kilometer Länge. Im Norden der Insel Honshu, der größten des japanischen Archipels. Der Tsunami hat unsere Küsten über eine Strecke von rund 300 Kilometern überflutet. In der Präfektur Aamori wurden zwei Pfarreien verwüstet, in Iwate sind es 4 und weitere 2 in der Präfektur Miyagi sowie 2 in der Präfektur Fukushima. Wir wissen noch nicht wie viele Menschen ums Leben kamen, wie viele noch vermist werden und wir wissen auch nicht, ob sich darunter Katholiken befinden.“
Angesichts der Ungewissheit „ist es schwierig abzuwägen, wie man am besten helfen kann. Die Menschen sind erschöpft und verwirrt. Die materiellen und emotionalen Auswirkungen auf die Gesellschaft sind sehr stark. Es kommen Hilfsmittel und freiwillige Helfer aus ganz Japan. Es sind nun vor allem Einheit und guter Wille gefragt. In der Diözese Sendai leben wenig mehr als 10.000 Katholiken: wir sind eine kleine Herde. Doch wir beten kontinuierlich für die Opfer und wir werden unser möglichstes tun, um Hilfe zu leisten und in diesem schwierigen Moment der Not die Liebe Christi zu bezeugen.“
Die japanischen Bischöfe, so Bischof Tetsuo Hiraga, werden bei ihrer Krisensitzung am 16. März vor allem ein gemeinsames Vorgehen erörtern: „Wir werden darüber beraten, wie wir handeln können. Unterdessen vertrauen wir auf Gott und bitten um das Gebet der Christen in aller Welt. Wir haben die Botschaft des Papstes erhalten und wir danken ihm für seine Worte, die Mut machen und Hoffnung schenken. Dies ist unsere besondere Sendung: wir werden den Menschen helfen, die Augen wieder zum Himmel zu erheben und die Flamme der Hoffnung nicht erlöschen zu lassen“.
Die Diözese Sendai hat offiziell 10.944 Katholiken (0,15% der Bevölkerung von über 7,2 Millionen Einwohnern). Die Diözese ist in 53 Pfarreien und 13 Missionsstationen strukturiert. Es gibt 27 Weltpriester und 19 Ordenspriester, 5 Laienbrüder und 262 Schwestern. Zahlreiche Orden haben Niederlassungen in der Diözese Sendai, darunter die Dominikaner, die Gesellschaft für die Außenmissionen von Bethlehem, die Missionare von Guadalupe, die Christlichen Schulbrüder und zahlreiche Frauenorden. (PA) (Fidesdienst, 14/03/2011)


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