ASIEN/AFGHANISTAN - Schulbildung für Mädchen : Mehr Sicherheit und Mentalitätswandel notwendig

Donnerstag, 24 Februar 2011

Kabul (Fidesdienst) – Wie das afghanische Bildungsministerium mitteilt, durften während der Zeit des Taleban-Regimes in den Jahren von 1996 bis 2001 Mädchen keine Schule besuchen und Frauen nicht außerhalb der eigenen Wohnung arbeiten. In den vergangenen zehn Monaten wurden nun nach Aussage des Ministeriums bereits 52 Schulen in verschiedenen Teilen der Provinz Kandahar wieder eröffnet und in Kürze sollen in anderen Verwaltungsdistrikten weitere 50 Schulen eröffnet werden, an denen auch Mädchen unterrichtet werden sollen. Seit der Wiedereröffnung vor weniger als einem Jahr wurden bereits 120.000 Jungen und 42.000 Mädchen in den 234 Schulen der Provinz angemeldet worden sein.
Wie aus Informationen des Kinderhilfswerks UNICEF hervorgeht wurden unterdessen allein im Jahr 2010 bei über 500 Angriffen auf Schulen insgesamt 169 Schüler, Lehrer und Angestellte getötet und insgesamt 527 Personen verletzt. Viele Übergriffe fanden während der Zeit der Parlamentswahlen im September 2010 statt, als die Schulen als Wahllokale benutzt wurden. Dabei wurden fünfzehn Schülerinnen und Lehrerinnen in der Provinz Kandahar mit Säure beschüttet, in der Provinz Logar wurde auf zwei Schülerinnen geschossen. Wie ein Sprecher des Bildungsministeriums mitteilt stehen in den gefährdeten Provinzen zudem zu wenige Lehrerinnen für den Unterricht von Schülerinnen zur Verfügung. Weniger als 38% der insgesamt 175.000 Lehrkräfte des Landes sind Frauen.
Insgesamt sind im Land mehr Schulen, mehr Sicherheit und ein Wandel der Mentalität bei den Eltern von Mädchen nötig, damit diese künftig eine Schule besuchen können. (AP) (Fidesdienst, 24/02/2011)


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