VATIKAN - Der Weg zur Einheit der Christen „muss als moralischer Imperativ betrachtet werden, als eine Antwort auf einen präzisen Ruf des Herrn“.

Mittwoch, 26 Januar 2011

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Am Nachmittag, des 25. Januar stand Papst Benedikt XVI. in der römischen Basilika St. Paul vor den Mauern, der zweiten Vesper zum Fest der Bekehrung des Apostels Paulus vor, mit der die Gebetswoche für die Einheit der Christen zu Ende ging, die dieses Jahr unter dem Motto „Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten“ (Apg 2,42). Anwesend waren Vertreter der anderen Kirchen und christlichen Gemeinschaften in Rom.
In seiner Predigt erinnerte der Papst an die „bedeutenden Fortschritte“ der ökumenischen Bewegung in den vergangenen Jahrzehnten, betonte aber auch „wir wissen genau, dass wir noch weit entfernt sind von dieser Einheit, um die Christus gebetet hat. Diese Einheit, zu der Christus die Kirche aufruft, realisiert sich nicht nur auf dem Niveau der Strukturen: Zu ihr gehören auf tief gehende Weise das Bekennen eines Glaubens, die gemeinsame Feier der Liturgie und die brüderliche Eintracht. Die Suche nach der Wiederherstellung der Einheit unter den getrennten Christen darf sich also nicht auf eine Anerkennung von Unterschieden beschränken, oder auf eine Art friedliches Zusammenleben. Was wir wollen, ist Einheit im Glauben, in den Sakramenten, im kirchlichen Amt. Und der Weg hin zu dieser Einheit ist ein moralischer Imperativ – Antwort auf eine präzise Aufforderung des Herrn!“
Der Apostel Paulus begleite und unterstütze die christliche Gemeinde auf dem Weg zur vollen und sichtbaren Einheit. Er, der vor der Erscheinung des Auferstandenen auf dem Weg nach Damaskus „einer der vielen Gegner der ersten christlichen Gemeinden war“ und nach seiner Bekehrung einer der kühnsten Prediger des Evangeliums wurde. „Auf seinen missionarischen Reisen hat Paulus in verschiedenen Städten und Regionen nie die Verbindung zur Gemeinschaft mit der Kirche in Jerusalem vergessen“, so der Papst. „Die Kollekte für die Christen dieser Gemeinde, die bald Hilfe brauchten, gehörte zu den wichtigsten Anliegen des Paulus, der dies nicht nur als karitatives Werk betrachtetem, sondern als Zeichen der Einheit und der Gemeinschaft zwischen den von ihm gegründeten Kirchen und der Urgemeinde in der Heiligen Stadt, ein Zeichen der Einheit der einen Kirche Christi“. (SL) (Fidesdienst, 26/01/2011)


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