ASIEN/PAKISTAN - Engagement für Asia Bibi zur Förderung einer Kultur des Zusammenlebens

Montag, 24 Januar 2011

Rom (Fidesdienst) – „Wir freuen uns über das Engagement italienischer Bürger und Politiker für die Freilassung von Asia Bibi und die Abschaffung des Blasphemieparagraphen“, so der Sekretär der Kommission für „Gerechtigkeit und Frieden“ der Pakistanischen Bischofskonferenz, Peter Jacob, am Vorabend der Kundgebung „Asia Bibi: Freiheit, Gerechtigkeit, Menschenrechte“, die am 26. Januar stattfinden wird und von einer Abgeordnetengruppen in Zusammenarbeit mit verschiedenen Vereinen veranstaltet wird. „Die italienische Zivilgesellschaft“, so Jacob, „zeigt sich damit auf einzigartige Weise verbunden mit den Problemen der Menschen in Pakistan, nachdem bereits auch die Appelle von Papst Benedikt XVI. und des italienischen Außenministers sowie die Resolution des Europäischen Parlaments haben das internationale Interesse am Fall Asia Bibi geweckt haben. Wir wünschen uns, dass die Kundgebung am 26. Januar zusätzlich auf die Frage aufmerksam machen wird: denn es geht um Menschenrechte, Demokratie und die gemeinsame Zukunft der Menschheit. Wir hoffen, dass auch andere Länder dem Beispiel dieser Bewegung folgen werden, damit Pakistan Unterstützung erfährt und jene Kräfte überwunden werden können, die versuchen, die Gesellschaft zu polarisieren.“
Das Engagement für das Leben von Asia Bibi, der ersten in Pakistan wegen Beleidigung des Propheten Mohammed zum Tode verurteilten Frau, bedeutet, „Engagement für Gerechtigkeit durch den Aufbau einer Kultur des Zusammenlebens, damit religiöse, ethnische und kulturelle Unterschiede niemals Grund für Feindseligkeiten sondern sind, sondern das friedliche Zusammenleben fördern“, so Valeria Martano, Asienbeauftragte der Gemeinschaft von Sant’Egidio, die zu den Initiatoren der Kundgebung vom 26. Januar gehört. Die Initiative soll die Dringlichkeit der Achtung der Religionsfreiheit, der Menschenwürde und der unveräußerlichen Rechte aller Bürger in Pakistan unterstreichen und fordert die Abschaffung des Blasphemiegesetzes in Pakistan.
„Die Gemeinschaft von Sant’Egidio ist seit vielen Jahren in Pakistan tätig, wo sie vor allem Armen hilft und sich dabei auch für den Dialog zwischen den Religionsgemeinschaften einsetzt. Wir haben uns der Initiative angeschlossen und hoffen, dass es im Fall Asia Bibi eine positive Lösung geben wird, denn ihr Leben ist aufgrund eines Gesetzes in Gefahr, das oft zu Lasten pakistanischer Bürger missbraucht wird, doch insbesondere sind davon religiöse Minderheiten, wie die Christen in Pakistan oder Angehörige der schwächsten Bevölkerungsteile, wie Arme und Frauen, betroffen. Die Initiatoren der Aktion fordern auch die Aussetzung der Vollstreckung von Todesurteilen in Pakistan: „Die Todesstrafe darf in keinem Fall akzeptiert werden und umso weniger, wenn religiöse Motive für ein Todesurteil herangezogen werden“, so Frau Martano abschließend.
Auch Amnesty International „hat sich aus voller Überzeugung der Kundgebung vom 26. Januar angeschlossen: Die Freilassung von Asia Bibi und die Abschaffung des Blasphemiegesetzes, das in Pakistan des Leben derer gefährdet, die sich zu einer in der Minderheit lebenden Glaubensgemeinschaft bekennen, sind Ziele, die wir bald möglichst erreichen müssen“, so Riccardo Noury vom italienischen Büro der Menschenrechtsorganisation. „Das Engagement von Bürgern und Politikern in Italien“, so Noury, „gilt denjenigen, die sich in Pakistan mutig und entschlossen im Kampf für den Schutz der Menschenrechte einsetzen.“ (PA) (Fidesdienst, 24/01/2011)


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