ASIEN/INDIEN - Bericht über religiöse Verfolgung: 149 antichristliche Übergriffe im Jahr 2010

Mittwoch, 12 Januar 2011

New Delhi (Fidesdienst) – Im Jahr 2010 gab es in Indien 149 antichristliche Übergriffe: dies geht aus dem Bericht der „Evangelical Fellowship of India“ hervor, in der sich verschiedene protestantische Konfessionen zusammenschließen. Der Bericht, der dem Fidesdienst vorliegt, erinnert an die Gewalt extremistischer hinduistischer Gruppen in 18 Staaten der Indischen Föderation mit besonderer Häufigkeit in den Staaten Karnataka, Andra Pradesh (Südindien) Madhya Pradesh und Chattisgarh (Mittelindien). In den vergangenen Jahren war es zu besonders schweren Vorfällen im Staat Orissa gekommen. Die Aufmerksamkeit der internationalen Presse für Orissa und das daraus folgende Engagement der lokalen Behörden führten dazu, dass es dort kaum mehr zu Gewalt kommt. In anderen Regionen hingegen können extremistische hinduistische Gruppen – die zu den Hauptakteuren der Gewalt gehören – weiterhin ungestört agieren, da dort allgemeine Gleichgültigkeit und Straflosigkeit herrscht, oft auch weil die dort regierende nationalistische hinduistische Baratiya Janata Party extremistische Gruppen legitimiert und schützt.
Wie aus dem Dokument hervorgeht, betreffen die Übergriffe sowohl Personen als auch Einrichtungen und Institutionen oder ganze Gemeinden, die sich zu liturgischen Feiern versammeln.
Denunziert wird vor allem auch sexuelle Gewalt gegen christliche Frauen insbesondere im Staat Karnataka mit dem Ziel der Einschüchterung oder der Zwangsbekehrung zum Hinduismus.
Als Hauptursache nennen die Autoren die Straffreiheit der Täter. Außerdem weist der Bericht auf das Phänomen der antichristlichen Propaganda in den Medien auf, die religiösen Hass schürt und Gewalt begünstigt.
In diesem Zusammenhang appellieren die christlichen Konfessionen an die Regierungsvertreter und die Polizei mit der Bitte um mehr Schutz, um die Garantie der Religionsfreiheit und der unveräußerlichen Rechte aller Bürger unabhängig von deren Religionszugehörigkeit. (PA) (Fidesdienst, 12/01/2011)


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