AMERIKA/MEXIKO - Kundgebung gegen die Gewalt unter Migranten: „Schritt um Schritt in Richtung Frieden“

Samstag, 8 Januar 2011

Chiapas (Fidesdienst) – Zahlreiche mittelamerikanische Migranten und Menschenrechtskämpfer aus Mexiko nahmen am Nachmittag des 7. Januar an einem Protestmarsch gegen die Gewalt unter illegalen Migranten auf der Durchreise in die Vereinigten Staaten teil. Die Demonstranten gingen bei ihrem Marsch entlang der 30 Kilometer langen Eisenbahnstrecke von Arriaga (Chiapas) nach Chahuites (Oaxaca), nachdem der Versuch gescheitert war, die Kundgebung an Bord des Zuges zu veranstalten, der auch als „die Bestie“ bekannt ist und von vielen mittelamerikanischen Migranten auf der Durchreise durch Mexiko benutzt wird.
An der Kundgebung nimmt auch der katholische Priester Heyman Vasquez teil, der die Aufnahmestelle für Migranten „Hogar de la Misericordia“ in Chiapas leitet. „Bei unserer Ankunft in Chahuites“, so der Priester, „werden wir auch dort im Rahmen einer Prozession unseren Protest zum Ausdruck bringen. In Chahuites wurden im Dezember vergangenen Jahres 50 Migranten verschleppt, über deren Schicksal bis heute nicht bekannt ist.
Unter den Teilnehmern befindet sich auch die Menschenrechtskämpferin und Symbolfigur der illegalen Zuwanderer, Elvira Arellano, die ein ganzes Jahr lang in einer Kirche in den Vereinigten Staaten Zuflucht gesucht hatte, um einer Zwangsausweisung zu entgehen.
Die Behörden veranlassten unterdessen einen Begleitschutz für die Demonstranten auf ihrem Weg von Choapas nach Oaxaca. Das zuständige Sekretariat der Regierung wies das Nationale Institut für Migration (INM) an, die Maßnahmen gegen Migranten in dieser Region auszusetzen, um di Integrität der mittelamerikanischen Auswanderer zu schützen. Die Sicherheit in der Region ist gefährdet, weil hier nicht nur Schlepperbanden und Kriminelle agieren, die die Migranten ausrauben, sondern auch Drogenhändler im Spiel sind.
Die Kundgebung unter dem Motto „Schritt um Schritt in Richtung Frieden“ fordert deshalb insbesondere die Bekämpfung der Gewalt unter Flüchtlingen und verurteilt die Untätigkeit der mexikanischen Behörden sowie das gewaltsame Vorgehen der Polizeibeamten gegen illegale Auswanderer. Die Kirche stellt sich seit jeher auf die Seite dieser Menschen im Bemühen um deren Schutz vor Gewalt. In diesem Zusammenhang erheben Kirchenvertreter immer wieder ihre Stimme zugunsten der Betroffenen (vgl. Fidesdienst vom 03. Januar 2011 und vom 17. November 2010). (CE) (Fidesdienst, 08/01/2011)


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