AFRIKA/SUDAN - Kardinal Napier: „Der Volksentscheid über die Unabhängigkeit des Sudan ist ein historisches Ereignis“

Freitag, 7 Januar 2011

Khartum (Fidesdienst) – „Die Möglichkeit den Volkswillen zu befragen ist ein historisches Ereignis, denn es bietet den einfachen Bürgern, die die Last eines Bürgerkriegs und des wirtschaftlichen Ausschlusses tragen mussten, die eigene Würde einzufordern“, so der Erzbischof von Durban, Kardinal Wilfrid Napier, der eine Delegation der Southern African Catholic Bishops’ Conference (SACBC) leitet, die den regulären Verlauf des Referendums beobachten soll, bei dem die Bürger des Südsudan am 9. Januar über die eigene Unabhängigkeit entscheiden werden.
Die Delegation der SACBC ist Teil eines ökumenischen Beobachtungsausschusses der Katholischen Kirche und der All African Conference of Churches. Kardinal Napier ist Gast von Erzbischof Paulino Lokudu Loro von Juba.
„Die Southern African Catholic Bishop’s Conference war seit 1994 solidarisch mit der Bevölkerung des Sudan“, so der Kardinal in einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt. Diese besondere Aufmerksamkeit kam insbesondere mit der Einrichtung eines „Sudan Desk“ bei der Abteilung „Gerechtigkeit und Frieden“ im Sekretariat der SACBC in Pretoria zum Ausdruck. Später wurde das mit der SACBC assoziierte „Denis Hurley Peace Institute (DHPI)“ gegründet, das sich für die Friedensarbeit im Sudan einsetzt. Allein im Laufe des Jahres 2010 fanden sechs Solidaritätsbesuche im Sudan von Delegationen der Bischofskonferenz des Südlichen Afrika statt.
Kardinal Napier wird vom Leiter des DHPI, Pfarrer Sean O’Leary, begleitet. „Dies ist eine sehr wichtige Abstimmung, nicht nur für die Bevölkerung des Südsudan, sondern im Sinne eines potentiellen Beginns einer Änderung der verschiedenen künstlich bei der Berliner Konferenz 1884-85 geschaffenen Grenzen in Afrika“, so Pfarrer O’Leary. „Dies hat für ganz Afrika große Bedeutung. Wir werden einer neuen Welle der Unabhängigkeit beiwohnen. Wie damals in Südafrika im Jahr 1994, handelt es sich hier um die Geburt eines neuen Landes“. (LM) (Fidesdienst, 07/01/2011)


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