VATIKAN -Abschlusskommuniqué der 7. Gesprächsrunde zwischen dem Zentrum für den Interreligiösen Dialog der Organisation für Islamische Kultur und Beziehungen und dem Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog

Dienstag, 16 November 2010

Vatikanstadt (Fidesdienst ) – Am Ende der 7. Gesprächsrunde zwischen dem Zentrum für den Interreligiösen Dialog der Organisation für Islamische Kultur und Beziehungen von Teheran (Iran) und dem Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog des Vatikan, die vom 9.bis 11. November 2010 in Teheran stattfand, vereinbarten die Teilnehmer Folgendes: 1. Gläubige und Glaubensgemeinschaften haben auf Grund ihres Glaubens an Gott eine spezifische Rolle innerhalb der Gesellschaft zu verwirklichen, und zwar auf gleichberechtigter Ebene mit den übrigen Bürgern; 2. Die Religion hat eine eigene, ihr innewohnende soziale Dimension, die der Staat respektieren muss; deshalb darf die Religion – auch im Interesse der Gesellschaft – nicht in die Privatsphäre verbannt werden; 3. die Gläubigen sind aufgerufen an der Suche nach dem Gemeinwohl mitzuarbeiten und zwar auf der Grundlage einer soliden Beziehung zwischen Glauben und Vernunft; 4. Christen und Muslims müssen – wie alle Gläubigen und Menschen guten Willens – bei der Antwort auf die heutigen Herausforderungen zusammenarbeiten und dabei die moralischen Werte, Gerechtigkeit und Frieden fördern; Familie, Umwelt und natürliche Ressourcen verteidigen; 5. Glaube fordert, schon seines Wesens wegen, Freiheit. Deshalb muss die Religionsfreiheit als Grundrecht der menschlichen Würde von den Individuen, von den Sozialarbeitern und vom Staat stets geachtet werden. Bei der Anwendung dieses Grundprinzips muss der kulturgeschichtliche Hintergrund einer jeden Gesellschaft in Betracht gezogen werden, der nicht im Gegensatz zur Menschenwürde stehen darf; 6. die erziehung der jungen Generationen muss sich auf die Suche nach der Wahrheit gründen, auf die spirituellen Werte und die Förderung des Gewissens. (S.L.) (Fidesdienst 16/11/2010)
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