ASIEN/INDONESIEN - Vulkanausbruch: über 5.000 Kinder durch eisige Kälte gefährdet

Donnerstag, 28 Oktober 2010

Semarang (Fidesdienst) – „Nach dem Ausbruch des Merapi-Vulkans sind vor allem rund 5.000 Kinder gefährdet, die unter Eis und Kälte leiden. Es ist eiskalt und die Unterbringung der Evakuierten ist an sich schon schwierig. Allein das Überleben zu sichern ist mühsam. Kinder werden nicht lange unter solchen Bedingungen in Zelten leben können“, so Johannes Paskoro, der Leiter der Pressestelle der Caritaszentrale in der Diözese Semarang, die sich nach dem Ausbruch des Merapi-Vulkans in Zentraljava um die Betroffenen kümmert.
Der Caritasmitarbeiter betont im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Wir tun unser Möglichstes, um rund 10.000 Evakuierten zu helfen, die ihre Dörfern an den Osthängen des Vulkans verlassen mussten. Weitere 10.000 Menschen werden von anderen Nichtregierungsorganisationen betreut. Wir führen unsere Hilfsprogramme in Absprache mit dem staatlichen Zivilschutz durch, der die Camps für die Unterbringung aufgestellt hat. Die Evakuierten befinden sich nun in rund 20 Kilometer Entfernung vom Vulkan. Einige mussten wegen Atembeschwerden in Krankenhäusern behandelt werden. Sie brauchen Lebensmittel, Medikamente, Decken aber auch psychologische Betreuung und Trost: dies versuchen wir mit unserer Caritaszentrale in Semarang zu gewährleistet und dabei werden wir von Hunderten freiwilligen Helfern aus der ganzen Diözese unterstützt.“
Die Evakuierten wollen bald möglichst wieder in ihre Dörfer zurückkehren: „Manche werden aus eigener Initiative zurückkehren und die Regierung wird es nicht verhindern können. Diese Menschen sind an die Vulkanaktivität gewöhnt: zu einem Ausbruch von kleinerem Ausmaß kommt es alle zwei Jahre, während größere Ausbrüche alle fünf Jahre stattfinden. Das Präventionsprogramm, an dem die Caritas mitwirkt hat jedoch auch dieses Mal gut funktioniert“, so Johannes Paskoro zum Fidesdienst.
Die Caritaszentrale der Diözese Semerang betreut neben den Frauen und älteren Menschen insbesondere auch Kinder, „deren Leben durch die Kälte gefährdet ist“, so Paskoro. Derzeit wird die Caritas vor Ort vom indonesischen Caritasverband, dem US-amerikanischen „Catholic Relief Service“ und vom Caritas international, dem Büro für internationale Hilfsprogramme des deutschen Caritasverbandes unterstützt, das Soforthilfen im Umfang von 60.000 Euro zur Verfügung stellt. (PA) (Fidesdienst, 28/10/2010)


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