ASIEN/IRAK - Bildungsnotstand: die Bekämpfung des Phänomens ist ein weites Tätigkeitsfeld der Missionare

Samstag, 23 Oktober 2010

Mosul (Fidesdienst) – Die Missionare der katholischen Kirche im Irak widmen dem Erziehungsnotstand und damit den Bildungsprogrammen für Kinder aus armen Familien immer mehr Augenmerk. Mit Blick auf den Sonntag der Weltmission soll an dieser Stelle die Situation im Irak beleuchtet werden, wo die Kirche mit ihrem Engagement zum Wohl und zum Wachstum der Gesellschaft beitragen möchte.
Im heutigen Irak besteht die Gefahr eines Massenanalphabetismus: ein Fünftel der Iraker im Alter zwischen 10 und 49 Jahren können weder lesen noch schreiben. Dies geht aus einer jüngsten Untersuchung der „Inter Agency Information and Analysis Unit“ (IAU) der Vereinten Nationen hervor. Unter den Frauen gibt es doppelt so viele Analphabeten (24% bei den Frauen, 11% bei den Männern) Beachtlich ist das ungleiche Verhältnis auch zwischen den städtischen (14%) und den ländlichen (25%) Gebieten. Das Büro der Vereinten Nationen betont, dass die hohen Anlaphabetenrate verschiedene Bereiche des Lebens des Landes beeinträchtigt: Beschäftigung, Gesundheit, Mitwirken am öffentlichen Leben, Sozialverhalten sind einige Bereiche, die explizit erwähnt werden. Unterdessen gebe es im Land keine globale Strategie zur Bekämpfung des Analphabetismus, es fehle an Mitteln und Strukturen zur Durchführung eventueller Alphabetisierungsprogramme.
Deshalb engagiert sich vor allem die katholische Kirche im Irak im Bereich der Bekämpfung des Bildungsnotstands: der chaldäische Erzbischof von Mossul kündigte zum Beispiel für 2011 den Bau einer neuen Schule an. Wie der 42jährige Erzbischof Emil Shimoun Nona, der sein Amt im Januar 2010 antrat, mitteilt, soll die neue katholische Schule im Stadtteil Karmless entstehen, wo viele katholische Binnenflüchtligen leben. In der neuen „Mar Adday“-Schule sollen Schüler aller Religionen aus Karmless und Umgebung ab Herbst 2011 unterrichtet werden.
„Das Engagement im Bildungswesen zeichnete unsere Kirche seit ihrer Gründung aus“, so der Erzbischof, „Im Jahr 350 nach Christus gründeten unsere direkten Vorfahren die erste Universität der Welt. Seither haben wir hunderte Schulen und Universitäten gegründet, deren kostbarer Beitrag zu Kultur und zur Gesellschaft im Irak von allen geschätzt wird“. (PA) (Fidesdienst, 23/10/2010)


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