Stuttgart (Fidesdienst) - Das “Scalabrini-Fest der Früchte”, das jedes Jahr in Stuttgart vom Centro di Spiritualità der Scalabrini-Missionare in Zusammenarbeit mit dem Scalabrini-Säkularinstitut veranstaltet wird, stellte einen wesentlichen Aspekt der Spiritualität vom Seligen G.B. Scalabrini (1839-1905), dem “Vater und Apostel der Migranten” in den Mittelpunkt der Reflexion: die zentrale Bedeutung der Eucharistie, aus der die Kirche die universelle Liebe Christi schöpft, der unabhängig von Ethnie, Kultur und Religion für alle Menschen gestorben und auferstanden ist.
Das Treffen mit ca. 260 Teilnehmer aller Altersgruppen und 27 verschiedener Nationalitäten fand vom 1. – 3. Oktober 2010 statt zum Thema: “Eucharistie: Ferment der Gemeinschaft unter den Völkern” und hob die enge Verbindung hervor, die zwischen der Teilnahme der Gläubigen an der Eucharistiefeier und der Gestaltung der zwischenmenschlichen und gemeinschaftlichen Beziehungen besteht, wie es der Logik des gebrochenen Brotes, d.h. dem Leben Jesu entspricht, der sich aus Liebe ganz den anderen hingibt und der das Fundament der Gemeinschaft unzähliger Verschiedenheiten in Kirche und Gesellschaft ist.
Weihbischof Thomas Maria Renz (verantwortlich für die Bereiche “Jugend” und “Gottgeweihtes Leben”) der Diözese Rottenburg-Stuttgart machte mit seinem Beitrag beim Forum deutlich, dass alle, die bei der Eucharistiefeier die Kommunion empfangen, gleichzeitig auch eine eucharistische Sendung bekommen: in der Welt das zu leben, was sie an Gottes Leben in sich aufgenommen haben. Es ist der Auftrag, eucharistische Personen zu werden und mit der empfangenen Liebe Christi im eigenen Leben, in Familie und Gesellschaft Spaltungen und Zerrissenheit zu heilen. P. Gabriel Bortolamai, Scalabrini-Missionar und Leiter des Centro di Spiritualità erinnerte an die Worte Scalabrinis: “Die Eucharistie ist in der spirituellen Welt das was die Sonne in der physischen Welt ist” und betonte, dass die Eucharistie, so wie die Nahrung in unserem Organismus verwandelt wird, uns zu Leib Christi macht, uns mit Gott-Vater und unter uns verbindet: verschiedene Glieder des einzigen Leibes. “Die Welt verlangt nach diesem Zeugnis”, so die Teilnehmer in den Gesprächsgruppen, wie sie zu Beginn der Hl. Messe mitteilten, die von P. Bortolamai gefeiert wurde zusammen mit seinem haitianischen Mitbruder P. Jean Elex Normil.
Mit diesem Fest begann die Bildungsetappe 2010/2011 für Jugendliche und Erwachsene auf dem Weg zur Katholizität – ein Wegabschnitt, der auch die 50-Jahr-Feier des Scalabrini-Säkularinstitutes enthält, das am 25. Juli 1961 in Solothurn (Schweiz) entstanden ist. (LD) (Fidesdienst, 07/10/2010)