AFRIKA/NIGERIA - 15 Schulkinder verschleppt: „Die Situation ist grausam“, so der Erzbischof von Abuja zum Fidesdienst in einem Kommentar

Mittwoch, 29 September 2010

Abjua (Fidesdienst) – „So etwas hat es noch nie gegeben. Wir sehen uns mit einer grausamen Situation konfrontiert“, so Erzbischof John Olorunfemi Onaiyekan von Abjua, der Hauptstadt Nigerias im Gespräch mit dem Fidesdienst zur Entführung von 15 Kindern, die sich an Bord eines Schulbusses befanden.
Die Entführung fand am Morgen des 28. September statt. Bewaffnete Männer hielten den Schulbus an, in dem sich Kinder befanden, die die Internationale Schule in Abayi (im Bundesstadt Abia) besuchen. Der Staat Abia gehört zum Nigerdelta, wo es die meisten Erdölvorkommen des Landes gibt. Wie ein Regierungssprecher bekannt gab, fordern die Entführer ein Lösegeld in Höhe von 100.000 Euro.
„In der Region sind alle Einwohner Opfer dieser Banden“, so Erzbischof Onaiyekan. „Auch Mitarbeiter der Kirche wurde immer wieder Opfer von Entführungen. Seit 6 Tagen wissen wir zum Beispiel nicht, wo sich der Buchhalter der Katholischen Universität befindet. Die Kirche ist jedoch nicht Zielscheibe, denn die Banden entführen alle, sogar die Häuptlinge der einheimischen Volksstämme“.
„Die Regierung muss Maßnahmen zur Beendigung diese Entführungen ergreifen“, so der Erzbischof von Abuja. „Die Region, in der die Banden ihr Unwesen treiben ist relativ begrenzt und es dürfte nicht unmöglich sein, etwas gegen sie zu unternehmen. Wir feiern derzeit das 50jährige Jubiläum der Unabhängigkeit des Landes und sollten die Gelegenheit nutzen, um darüber nachzudenken, wie das Land in all diesen Jahren regiert wurde“, so Erzbischof Onaiyekan abschließend. (LM) (Fidesdienst, 29/09/2010)


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