AFRIKA/NIGERIA - „Ohne die Päpstlichen Missionswerke wäre ich nicht Priester geworden“, so der ehemalige Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Nigeria

Dienstag, 28 September 2010

Rom (Fidesdienst) – „Ein Besuch in Rom ist eine spirituelle Reise zu den Wurzeln des Christentums, bei der wir gemeinsam beten und so unseren Glauben festigen“, so der Generalvikar der Erzdiözese Lagos und ehemalige Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke (PMW) in Nigeria, Prälat Bernard Ayo Okudua, der sich mit einer Delegation aus Nigeria anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Gründung der PMW derzeit in Rom aufhält. Prälat Okodua sprach im Interview mit dem Fidesdienst über die Tätigkeit und die Rolle der Päpstlichen Missionswerke in Nigeria.


Was bedeutet es, Teil der Päpstlichen Missionswerke zu sein?

Seit die Päpstlichen Missionswerke mit der Ernennung eines Nationaldirektors offiziell in Nigeria errichtet wurden, wurden auch Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit über die Tätigkeit informiert. Mein Vorgänger starb noch bevor er mich in die Arbeit einweisen konnte und so habe ich mir das nötige Wissen durch die Lektüre verschiedene Bücher über die Kongregation für die Evangelisierung der Völker und die vier Päpstlichen Missionswerke angeeignet. Dabei verstand ich, dass die Missionstätigkeit ohne die Päpstlichen Missionswerke nicht erfolgreich hätte sein können. Mir wurde klar, dass ich ohne das Päpstliche Apostel-Petrus-Werk nie Priester geworden wäre: ich habe von diesem Werk profitiert, denn mit den Zuschüssen des Werkes konnte das Priesterseminar, an dem ich ausgebildet wurde, mein Studium finanzieren. Viele Priester wissen das leider nicht und vor allem auch viele Gläubige. Wenn Eltern ihren Sohn dem Priesterseminar übergeben, dann sagen sie einfach, „macht einen Priester aus ihm“ und kümmern sich nicht darum, wo die Mittel herkommen, aus denen sich das Seminar finanziert.

Welche Rolle spielen die Missionswerke im Jahr des 25jährigen Gründungsjubiläums?

Mit Bezug auf das, was ich zuvor gesagt habe, besteht unsere Arbeit vor allem darin im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit die Sendung der Kirche verständlich zu machen. Dabei muss vor allem klar werden, dass alle für die Mission Verantwortung tragen, nicht nur Bischöfe und Priestern. Die Sendung der Kirche besteht darin, das Heil zu verkünden, das Jesus Christus den Menschen schenkt.

Welche Instrumente werden bei der Mission benutzt?

In Nigeria gibt es verschiedene kirchliche Vereine, die auch Niederlassungen in den Gemeinden haben: der katholische Frauenbund in Nigeria, der Verein der katholischen Männer und katholische Jugend- und Kindergruppen, die alle sehr beliebt sind. Für diese Vereine haben wir in den verschiedenen Diözesen und auf nationaler Ebene spezielle Programme entwickelt. Im August haben wir zum Beispiel einen Kongress für Kinder aus ganz Nigeria veranstaltet. Diese Vereine tragen dazu bei, dass die Laiengläubigen sich ihrer Rolle in der Kirche bewusst werden. Frauen sind zum Beispiel sehr wichtig, wenn es um die Verkündigung des Evangeliums in allen Bereichen des Lebens geht. Der Verein stärkt die Identität der Frauen. Überall, wo sie hingehen werden sie hinkommen werden sie sofort erkannt: das sind die Frauen vom „katholischen Frauenbund“ sagen alle.

Wie sieht die Bilanz der ersten 25 Jahre der Päpstlichen Missionswerke in Nigeria aus?

Die Päpstlichen Missionswerke sind in Nigeria zunehmend bekannter. Unsere Direktoren freuen sich, wenn sie in das Amt ernannt werden und arbeiten sehr engagiert. Dieser Besuch in Rom ist für uns eine spirituelle Reise zu den Wurzeln des Christentums, bei der wir gemeinsam beten und so unseren Glauben festigen (LM) (Fidesdienst, 28/09/2010)


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