Madrid (Fidesdienst) – Im Rahmen einer von der Zeitschrift „Palabra“ in Zusammenarbeit mit der Stiftung „Centro Accademico Romano Fundacion (CARF)“ veranstalteten Präsentation wurde am 21. September eine Sonderausgabe zum Thema „Die Kirche in Amerika: zweihundert Jahre nach der Unabhängigkeit“ vorgestellt. Bei diesem Anlass betonte der Weihbischof von Caracas, Fernando José Castro Aguayo, dass die Veröffentlichung eine umfassende Vision der Situation der katholischen Kirche in Amerika biete. Außerdem erinnerte er an die Bedeutung des Priesters bei der Evangelisierungstätigkeit der Kirche: „Wir müssen alle Jünger und Missionare Jesu Christi sein. Doch die Präsenz des Priesters ist unersetzbar. Eine Pfarrei ohne Priester ist eine Tragödie. Es würde der Sendung der Kirche widersprechen, würde man denken der Priester sei nicht unbedingt notwendig“.
Wie aus Informationen hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegen, wies der Diakon Yosep Guzman aus der Diözese Huancavelica (Peru) auf den Priestermangel in Lateinamerika hin und betonte dabei, dass allein in Huancavelica nur ein Priester je 12.000 Einwohner zur Verfügung stehe. Trotz materieller Armut in vielen Gegenden, gebe es „einen ausgeprägten Wunsch nach Gott und der Kirche“, so der Diakon.
Der Direktor der Zeitschrift Palabra, Alfonso Riobó, erinnert daran, dass erstmals eine Präsentation in Zusammenarbeit mit der Stiftung CARF organisiert wurde, da ein gemeinsames Interesse insbesondere an der Priesterausbildung bestehe. In einem Rückblick erinnerte er auch an die vorhergehenden Sonderausgaben der Zeitschrift, die jeweils im April und im August/September erscheinen.
Spanien ist das europäische Land mit den meisten Missionspriestern in Amerika: neben verschiedenen Missionsorden, die Niederlassungen in Lateinamerika haben, entsendet auch das 100 Jahren bestehende Spanische Institut für Außenmissionen insbesondere Weltpriester, die aktiv an der Weltmission mitwirken wollen als Missionare nach Lateinamerika. (CE) (Fidesdienst, 22/09/2010)