AFRIKA/ANGOLA - Missionare versuchen den Hexenglauben zu bekämpfen: vor allem Kinder leiden darunter

Donnerstag, 16 September 2010

Luanda (Fidesdienst) – Die katholische Kirche in Angola ist zunehmend besorgt im Hinblick auf das Phänomen des „Hexenglaubens“.
„Der Glaube an die Verhexung ist ein neuer Krieg, der unsere Pastoralarbeit sehr erschwert“, so P. Estevao Mukinda von „Radio Ecclesia“ zum Fidesdienst. P. Estevao ist Mitglied der Missionsgesellschaft vom Heiligen Geist (Spiritaner) und in Andulo in Angola tätig. „Die Menschen sind nicht immer bereit, sich an das Zusammenleben und an einen Geist der Versöhnung, der Gerechtigkeit und des Friedens zu gewöhnen.“
P. Muinda arbeitet in einem schwierigen Kontext, denn die vor 40 Jahren gegründete Mission Andulo bleib 30 Jahre lang geschlossen und wurde erst vor sechs Jahren wieder eröffnet und Spiritanern anvertraut.
„Die Veränderung der Mentalität und des Bewusstseins der Menschen geschieht nicht von einem Tag auf den anderen und es gibt noch viel zu tun“, so der Missionar abschließend.
Die Kirche hilft vor allem auch den Opfern des Aberglaubens: am meisten leiden darunter Kinder, von denen man behauptet, sie seien verhext. Die Don-Bosco-Schwestern in Sanza-Pombo betreuen insgesamt 59 solcher Kinder, die als „verhext“ gelten. „Unsere Aufgabe ist es Kindern in Not zu helfen, vor allem den Waisen und denen, von denen man sagt, sie seien verhext“, sagt Rosalia Escoisato.
Tausende Angolaner leben„in Furcht vor Geistern, vor unheilvollen Mächten, von denen sie sich bedroht glauben; in ihrer Orientierungslosigkeit verstoßen sie Straßenkinder und sogar alte Menschen, weil sie angeblich Hexen oder Hexenmeister sind“, sagte Papst Benedikt XVI. am 21. März 2009 bei seinem Besuch in Angola in seiner Predigt bei der Heiligen Messe in der Kirche „Sao Paulo“ von Luanda. (LM) (Fidesdienst, 16/09/2010)


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