AFRIKA/BURUNDI - Kongolesische Flüchtlinge kehren aus Burundi, wo sie sich seit den Unruhen im Südkivu im Juli aufhalten, in ihre Heimat zurück: Bericht des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen

Mittwoch, 8 September 2004

Bujumbura (Fidesdienst) - Das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) bestätigt die Nachricht von der Rückkehr einer großen Anzahl von kongolesischen Flüchtlingen aus Burundi in ihre Heimatdörfer in der Demokratischen Republik Kongo. Wie aus einem Bericht des UNHCR hervorgeht, der dem Fidesdienst vorliegt, „hat ein Mitarbeiterteam des UNHCR bei einer Mission im Transitgebiet von Rugombo in der Provinz Cibitoke festgestellt, dass viele Flüchtlinge die zurückgekehrt waren. Aufgrund von Gesprächen mit den Flüchtlingen selbst und mit Regierungsvertretern, darunter der Gouverneur der Provinz Cibitoke, konnte das UNHCR-Team die Zahl der in die Demokratische Republik Kongo zurückgekehrten Flüchtlinge auf rund 500 schätzen.“
Den ersten Rückkehrern waren weitere Gruppen gefolgt, doch es ist noch nicht bekannt, ob diese eine Genehmigung zur Einreise in die Demokratische Republik Kongo besitzen. Die Mitarbeiter des UNHCR haben bisher keinen Zugang zum Grenzgebiet und sind deshalb nicht in der Lage die dortigen Rückkehrbewegungen zu beobachten und genaue Angaben über die Zahl der kongolesischen Flüchtlinge, die Burundi verlassen, zu machen. Das UNHCR bat unterdessen um eine Genehmigung für den Aufenthalt beim Grenzposten am Rusizi-Fluss, doch die burundischen Behörden teilten mit, das Gebiet sei nicht sicher genug für den Aufenthalt von UN-Mitarbeitern.
Im Juli war aus einer Untersuchung des UNHCR hervorgegangen, dass 19.429 kongolesische Flüchtlinge infolge der Unruhen in der westkongolesischen Region Südkivu in Burundi Zuflucht gesucht hatten. Davon hielten sich 17.662 in Cibitoke, 10.780 in Rugombo und 6.882 in Karurama auf, während 1.767 kongolesische Flüchtlinge im Aufnahmelager von Gatumba gezählt wurden.
Eine Gruppe von Flüchtlingen, die sich weiterhin in Rugombo aufhalten, baten unterdessen um die Unterstützung des UNHCR bei der Rückkehr in die Heimat. Das UN-Büro hält die Sicherheitsbedingungen an den Herkunftsorten jedoch noch nicht stabil genug für eine nachhaltige Rückkehr. Die Mitarbeiter des UNHCR teilte den Flüchtlingen außerdem mit, dass die Regierung in Burundi vor kurzem beschlossen hat, in einigen Dörfern im Hinterland und damit in ausreichender Entfernung von den unsicheren Grenzgebieten, weitere Flüchtlingsaufnahmelager einzurichten. Das UNHCR wird die Flüchtlinge, in den Camps, die in Mwaro und Rutana entstehen sollen, mit Wasser und Lebensmitteln versorgen und Schulen und sanitäre Anlagen einrichten. Die burundische Regierung gab unterdessen auch bekannt, dass die Übergangslager in den Grenzgebieten aus Sicherheitsgründen geschlossen werden sollen.
Bei einem Angriff auf das Aufnahmelager in Gatumba, an der Grenze zuwischen Burundi und der RDC wurden am vergangenen 13. August mindestens 152 kongolesische Flüchtlinge getötet und über 100 verletzt (vgl. Fidesdienst vom 3. September 2004) (08/09/2004 - 40 Zeilen, 421 Worte)


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