OZEANIEN/AUSTRALIEN - In einem Pastoralschreiben fordert die bischöfliche Kommission für Familie und Leben die Verkündigung des Evangeliums unter Menschen mit einer Behinderung und die Teilhabe dieser Menschen an kirchlichen Tätigkeiten

Mittwoch, 8 September 2004

Sydney (Fidesdienst) - Behinderte sollen an der pastoralen Tätigkeit der Kirche teilnehmen und dabei die eigenen Fähigkeiten und Talente zum Ausdruck bringen können: Dies fordert die Kommission der australischen Bischofskonferenz für Familie und Leben in einem am heutigen 8. September veröffentlichten Pastoralschreiben mit dem Titel „I have a story“. Grundlage des Papiers waren Unersuchungen, die eine Unterkommission seit 2002 in den Ortskirchen durchführt. Dabei wurden rund 350 Menschen mit einer Behinderung nach den eigenen Bedürfnissen, Wünschen und Schwierigkeiten befragt.
Die Kommission weist darauf hin, dass insgesamt 19% der Australier an einer Behinderung leiden und das 6% der Behinderten pflegebedürftig sind. „Dies bedeutet, dass rund ein Fünftel der Gläubigen einer Pfarrei an einer Form der Behinderung leiden könnten“, so die Kommission. Die Pfarrgemeinde müsse sich deshalb fragen, wie man Jesus Christus unter diesen Menschen verkünden kann und wie diese Menschen an der kirchlichen Tätigkeit beteiligt werden können.
In ihrem Schreiben weist die Kommission auch auf positive Erfahrungen hin und zitieren dabei Berichte behinderter Menschen über deren Engagement im kirchlichen Leben. Dabei werden auch konkrete Vorschläge für die Pfarreien gemacht, denn es sei notwendig „dass Gemeinden entstehen, in denen jede Person sich willkommen und geschätzt fühlt“.
Das Dokument wurde im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes im Dom von Canberra im Beisein des Vorsitzenden der australischen Bischofskonferenz, Erzbischof Francis Patrick Caroll von Canberra, und des Vorsitzenden der bischöflichen Kommission für Familie und Leben, Bischof Eugene Hurley, vorgestellt. Das Dokument wird in gedruckter und elektronischer Form, als Hörkassette und auch in der Blindenschrift zur Verfügung stehen. (PA) (Fidesdienst, 08/09/2004 - 28 Zeilen, 282 Worte)


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