AMERIKA/MEXIKO - Bischöfe zum Thema Adoption: „Die gegenwärtige Lage erfordert eine Debatte, an der sich alle Glieder der Gesellschaft beteiligen“

Montag, 23 August 2010

Mexiko City (Fidesdienst) – „Verantwortlichkeit und Meinungsfreiheit sind Recht jedes Menschen“ lautet der Titel einer Pressemitteilung der Mexikanischen Bischofskonferenz, die dem Fidesdienst vorliegt. In ihrem Dokument äußern sich die Bischöfe zu den jüngsten Ereignissen im Land.
Dabei geht es vor allem um die Themen gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaft und die Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare.
„Es ist bekannt“, heißt es in der Verlautbarung, dass durch die Billigung durch das Parlament des Bundesdistrikts vor einiger Zeit, solche Gemeinschaften genehmigt wurden. Diese Billigung fand im Schnellverfahren statt, ohne dass die verschiedenen Sektoren der Gesellschaft dazu befragt wurden oder dass man sich um eine Zustimmung der Mehrheit, die solche Lebensgemeinschaften ablehnen und insbesondere der Adoption durch solche Paare nicht zustimmen“.
Vor wenigen Tagen hat das Höchste Gericht die Legalität des vom Parlament und den Abgeordneten gewählten juridischen Weges durch ein Urteil bestätigt. Die Katholiken lehnen dieses Urteil ab, was die Bischöfe auch in ihrer Mitteilung hervorheben: „Als mexikanische Bischöfe wissen wir um die Position der Mehrheit nicht nur in Mexiko City, sondern im ganzen Land und betonen, mit Bezug auf die Meinungsfreiheit, die das demokratische politische System unseres Landes garantiert, dass wir nicht mit dem Urteil des Obersten Gerichts einverstanden sind; diese Position ist nicht mit mangelndem Respekt gegenüber den Institutionen des mexikanischen Staates zu verwechseln. Wir glauben, dass wenn wir diese Lebensgemeinschaften als ‚Ehe’ bezeichnen vielmehr mangelnder Respekt gegenüber dem Wesen der Ehe zwischen Man und Frau, wie es im Artikel 4 der Konstitution definiert wird, als auch gegenüber den Bräuchen und der Kultur, die uns seit Jahrhunderten inspiriert haben, zum Ausdruck kommt“.
„Wir bedauern, dass, wenn solche Konzepte öffentlich kundgetan werden, sich einige Personen beschweren und Intoleranz beklagen, wo doch Toleranz durch die Möglichkeit der Äußerung unserer Meinungen und Positionen verwirklicht wird. Deshalb erklären wir uns in dieser Frage auch Solidarisch mit den Kardinälen Norberto Rivera Carrera und Juan Sandoval Iniguez.“
Die Verlautbarung endet mit dem Aufruf zur Einheit des Landes, die gerade in Zeiten wichtig sei, in denen das Land sich mit schwerwiegenden Problemen, wie Unsicherheit, Gewalt und Korruption konfrontiert sieht. Abschließend fordern die Bischöfe im Hinblick zum Gebet zur Jungfrau von Guadalupe auf.
Das Dokument trägt die Unterschriften des Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Carlos Aguiar Retes von Tlalnepantla, und des Generalsekretärs der Bischofskonferenz und Weihbischofs von Texcoco, Victor René Rodriguez Gomez. (CE) (Fidesdienst, 23/08/2010)


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