Kigali (Fidesdienst) – Ruanda liegt im Zentrum Afrikas ohne Zugang zum Meer. Es hat eine Fläche von 26.228 qkm und 9,7 Millionen Einwohner. Ruanda grenzt an Uganda, Tansania, Burundi und die Demokratische Republik Kongo.
Amtssprachen sind Kinyarwanda, Französisch und Englisch. Gesprochen wird außerdem Suaheli, insbesondere als Handelssprache.
Im 19. Jahrhundert herrschte im Land zunächst eine Monarchie, später wurde es im Jahr 1898 deutsche Kolonie. Nach dem ersten Weltkrieg erhielt Belgien das Verwaltungsmandat für Ruanda und das damalige Urundi (heute Burundi). 1962 wurde das Land unabhängig. Gregoire Kayibanda, der erste Präsident des Landes wird 1973 von General Juvenal Habyarimana gestürzt. 1990 greifen in Uganda im Exil lebende Tutsi, die sich in der Ruandischen Patriotischen Front (RPR) zusammengeschlossen hatten, Ruanda an der gemeinsamen Grenze an. Damit begann ein Bürgerkrieg. Anfang 1994 wurde ein Friedensabkommen unterzeichnet, das die Aufteilung der Macht unter den beteiligten Parteien vorsah. Am 6. April 1994 wurde Habyarimana zusammen mit dem burundischen Präsidenten Cyprien Ntaryamira bei einem Angriff auf das Flugzeug des ruandischen Präsidenten beim Landeanflug auf Kigali ermordet.
Wer für das Attentat verantwortlich war bleibt bis heute ungeklärt doch es war Auslöser eines Völkermordes, den der extremistische Flügel des Habyarimana-Regimes durchführte. Die Vereinten Nationen gründeten ein Internationales Strafgericht mit Sitz in Arusha (Tansania), vor dem die Verantwortlichen des Völkermords zur Rechenschaft gezogen werden.
Nach der Machtübernahme der FPR wurde die Aufteilung der Bevölkerung in Angehörige der verschiedenen Volksstämme (Hutu, Tutsi und Twa) offiziell abgeschafft. 2000 löst Paul Kadame Pasteru Bizimungo (Hutu) als Präsident ab. 2003 wird Kagame bei den Präsidentschaftswahlen mit 95% der Stimmen im Amt bestätigt.
Daten zur katholischen Kirche
In Ruanda leben 4.508.000 Katholiken. Es gibt 9 Diözesen mit 155 Pfarreien, 10 Bischöfe, 462 Weltpriester, 143 Ordenspriester, 203 Laienbrüder, 1.523 Ordensschwestern und 462 Katechisten. In Trägerschaft der katholischen Kirche befinden sich 467 Kindergärten mit 52.854 Kindern; 1.171 Grundschulen mit 953.980 Schülern, 286 Mittel- und Oberstufenschulen mit 102.298 Schülern. Außerdem gehören der Kirche 13 Krankenhäuser und 98 Gesundheitsstationen.
In Kibeho gibt es ein großes Marienheiligtum. Dort war 1981 die Gottesmutter einigen einheimischen Jugendlichen erschienen. Am 29. Juni 2001 wurden die Erscheinungen nach 20jähriger Arbeit eine medizinischen und einer theologischen Kommission von der katholischen Kirche offiziell anerkannt. Bestätigt wurden die Erscheinungen für drei Seher: Alphonsine Mumureke, Nathalie Mukamazimpaka und Marie Claire Mukangango. Die Gottesmutter erschien mit dem Namen „Nyina wa Jambo“, was so viel bedeutet wie „Mutter des Wortes“. (LM) (Fidesdienst, 09/08/2010)