AFRIKA/SUDAN - Hoffnung auf Frieden in der Krisen geschüttelten Region Darfur. Vereinbarungen zwischen Rebellen und Regierung zum Schutz von über 1,20 Millionen Flüchtlingen. Humanitäre Hilfsorganisationen bleiben jedoch weiterhin gefährdet: ein Mitarbeiter der Caritas wurde durch Schusswaffe verletzt.

Donnerstag, 2 September 2004

Khartum (Fidesdienst) - Es besteht zurückhaltende Hoffnung auf Frieden in der Krisen geschüttelten Region Darfur. Am gestrigen 1. September einigten sich die Rebellen in der westsudanesischen Region mit der Regierung über den Schutz von 1,2 Millionen Vertriebenen, die ihre Dörfer aus Angst vor Gewalt verlassen haben. Dies ist ein erstes Ergebnis der Friedensgespräche, die seit über einer Woche in Abuja zwischen Vertretern der Regierung und den beiden in der Region agierenden Rebellengruppen stattfinden.
Unterdessen gaben die Vereinten Nationen bekannt, dass die sudanesische Regierung sich nicht an die Empfehlungen des Sicherheitsrates gehalten hat, der mit Sanktionen drohte, solle die Gewalt gegen die Bevölkerung in Darfur nicht umgehend eingestellt werden. „Nach einem 18monatigen Konflikt und einer 30-tägigen Frist seit Verabschiedung der Resolution 1555, war die Regierung nicht in der Lage, die Krise in Darfur zu beenden und die eingegangenen Versprechen zu halten“, so der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan. Trotz des Urteils der Vereinten Nationen zeigt sich die internationale Staatengemeinschaft jedoch zurückhaltend bei der sofortigen Umsetzung von Sanktionen Gegen Khartum. Der amerikanische Staatssekretär Colin Powell erklärte, es sei noch zu früh, um über mögliche Sanktionen zu diskutieren, doch „obschon es einige Fortschritte gegeben habe“, müsse man weiterhin „Druck auf die sudanesische Regierung ausüben“.
Unterdessen wurden 22 Mitarbeiter von humanitären Hilfsorganisationen freigelassen, die in den vergangenen Tagen in der Region entführt worden waren. Doch die Mitarbeiter der Hilfswerke bleiben weiterhin gefährdet: ein Mitarbeiter von Caritas Internationalis wurde angeschossen, während er in einem Aufnahmecamp in der Region Lebensmittel und Medikamente verteilte. (LM) (Fidesdienst, 02/09/2004 - 28 Zeilen, 283 Worte)


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