ASIEN/TÜRKEI - Der Tod von Bischof Padovese ruft Kirche und Christen zur Einheit auf

Donnerstag, 24 Juni 2010

Iskenderun (Fidesdienst) – „Der tragische Tod von Bischof Padovese ist für die Kirche in der Türkei ein Aufruf zur Einheit, zur Überwindung der Spaltungen. Daraus ergibt sich auch ein Appell zur Stärkung der Ökumene und des Engagements für die Einheit der christlichen Konfessionen“, so ein katholischer Priester und Missionar, der seit vielen Jahren in der Türkei tätig ist, zum Fidesdienst. „Wir fühlen uns nun berufen, eine pastorale Praxis nach dem leuchtenden Vorbild aller zu entwickeln, die eine authentischen Glauben in einem muslimischen Umfeld gelebt haben, wie zum Beispiele Charles der Foucauld, der für uns eine kostbare Quelle der Inspiration sein kann“, so der Mission.
Im Hinblick auf die Beziehungen zum muslimischen Umfeld, betont der katholische Geistliche, dass „in der heutigen Türkei sind islamistische und nationalistische Kräfte am Werk sind, die der katholischen Kirche und deren Vertretern ganz offensichtlich feindlich gesinnt sind“. Dabei erinnert er auch an die Schwierigkeiten der katholischen Kirche im Zusammenhang mit einer offiziellen Anerkennung und der juridischen Persönlichkeit (was die Trägerschaft von Schulen und anderen Einrichtungen unmöglich macht) und der immer noch bestehenden Schwierigkeiten bei der Ausübung des Kultes.
Hierzu nennt der Missionar ein Beispiel: „Die Kirche des heiligen Paulus in Tarsus, die einzige in der Geburtsstadt des Völkerapostels wurde von den türkischen Behörden in ein Museum umgewandelt, so dass Christen Eintritt zahlen müssen, um hineinzukommen und Gottesdienste nur nach vorheriger Reservierung gefeiert werden können. Bischof Padovese engagierte sich im Rahmen von Verhandlungen dafür, dass die Kirche wieder an die christliche Glaubensgemeinschaft zurück gegeben wird, doch dies ist noch nicht geschehen und wir wissen nicht, ob es je geschehen wird.“
„Der Mord an Bischof Padovese“, so der Missionar abschließend, „hat Angst, Verwirrung und Ungewissheit hervorgerufen. Doch wir verlieren die Hoffnung nicht und vertrauen weiterhin auf die Vorsehung“. (PA) (Fidesdienst, 24/06/2010)


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