OZEANIEN/AUSTRALIEN - Bischöfe zum neuen Zuwanderungsgesetz: Zuwanderer sind Menschen und keine „Spielbälle“ der Politik

Dienstag, 1 Juni 2010

Canberra (Fidesdienst) – Die katholischen Bischöfe Australiens äußern sich zur Debatte über das neue Zuwanderungsgesetz der Regierungskoalition und vertreten dabei die Ansicht, dass eine Rückkehr zur so genannten „Pacific Solution“ (in deren Rahmen von 2001 bis 2007 die Übersiedlung von Zuwanderer in Aufnahmelager in den Ländern des Pazifischen Ozeans während der Zeit der Prüfung des Einreiseantrags) ethische Fragen im Zusammenhang mit dem Phänomen der Zuwanderung völlig außer Acht lassen würde. Vor kurzem kündigte die australische Regierungskoalition eine mögliche Änderung der geltenden Zuwanderungsgesetze an. Dabei soll auch das 1999 eingeführte und 2008 abgeschaffte so genannte „temporary protection visa“ (TPV) für Verfolgte und Flüchtlinge wieder eingeführt werden.
Der Flüchtlingsbeauftragte der Australischen Bischofskonferenz, Bischof Joe Grech, betont in einer Verlautbarung, dass „man Zuwanderer als Menschen und nicht als ‚Spielbälle’ der Politik betrachten sollte. Dies würde Menschen benachteiligen, die ihr Heimatland verlassen mussten, weil es dort für sie gefährlich war“. „Es ist wichtig“, so der Bischof weiter, dass man sich mit den Problemen der Auswanderung befasst und die Auswanderer nicht für diese Probleme verantwortlich macht“.
Der Leiter des katholischen Büros für Flüchtlinge und Migranten, Pater Maurizio Pettana, betonte, dass man auch heute häufig die Vorteile noch nicht erkenne, die die Zuwanderung für Australien mit sich bringt: „Es ist bewiesen, dass Flüchtlinge und Zuwanderer als vollwertige Arbeitskräfte in Australien tätig sind und einen großen Beitrag zur Industrie des Landes leisten“ (AP) (Fidesdienst, 01/06/2010)


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