VATIKAN - Die authentische Bedeutung und das eigentliche Ziel jedes missionarischen Weges: den Menschen das lebendige und persönliche Evangelium schenken, das der Herr Jesus selbst ist

Dienstag, 1 Juni 2010

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Die Jungfrau Maria, die ihre Verwandte Elisabeth besucht ist ein leuchtendes Beispiel für die authentische Bedeutung und das wahre Ziel unseres Weges als Glaubende und des Weges der Kirche selbst. Die Kirche ist ihrem Wesen nach missionarisch und berufen, das Evangelium jederzeit und an allen Orten zu verkünden und den Glauben an Männer und Frauen aller Kulturkreise weiterzugeben“, so Papst Benedikt XVI. vor der Grotte der Madonna von Lourdes in den Vatikanischen Gärten zum Ende des Marienmonats am 31. Mai. Mit Bezug auf das liturgische Gedenken des Tages, an den der Besuch der Jungfrau Maria bei Elisabeth gefeiert wird, betonte der Papst, dass „dieser Besuch eine authentische missionarische Reise ist. Eine Reise, die sie weit von Zuhause weg führt, sie in die Welt hinaus drängt, an Orte, die ihr im Alltag fremd sind, und sie in gewisser Weise bis an die ihr möglichen Grenzen bringt. Dies ist auch das Geheimnis unseres Lebens als Menschen und Christen. Unser Leben, als Einzelpersonen und Kirche, ist über unsere Existenz hinaus projiziert. Wie es bereits bei Abraham geschah, sind wir aufgefordert aus uns herauszutreten, unsere Sicherheit zu verlassen, um auf die anderen zuzugehen an andere Orte und Gegenden. Es ist der Herr, der uns darum bittet… Und es ist auch der Herr, der uns dabei Maria als Weggefährtin und fürsorgliche Mutter zur Seite stellt.“
Wie der Evangelist Luka schreibt, blieb Maria etwa drei Monate lang bei der bereits betagten Elisabeth, „um sie jene fürsorgliche Nähe spüren zu lassen, jene konkrete Hilfe und die Unterstützung bei alltäglichen Dingen, die sie brauchte. Elisabeth wird somit zum Symbol für viele ältere und kranke Menschen, die Hilfe und Liebe brauchen“, so der Papst. Doch der Höhepunkt der Liebe Mariens besteht darin, dass „sie Jesus selbst schenkt“, wie Lukas bereichtet: „Als Elisabeth vom Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib (Lk 1,41)“. „Wir befinden uns damit im Herzen und auf dem Höhepunkt des Evangelisierungsauftrags. Wir sehen die authentische Bedeutung und das eigentliche Ziel jedes missionarischen Weges: wenn wir den Menschen das lebendige und persönliche Evangelium schenken, das der Herr Jesus selbst ist. Die Botschaft von Jesus ist eine Mitteilung und ein Geschenk, das – wie bei Elisabeth – das Herz mit Freude erfüllt… Jesus ist der wahre und einzige Schatz, den wir der Menschheit schenken können. Nach ihm sehnen sich die Männer und Frauen unserer Zeit zutiefst, auch wenn es so aussieht, als ob sie ihn nicht kannten oder ausgrenzten. Die Gesellschaft, in der wir leben, Europa, die ganze Welt braucht Ihn sehr.“
Abschließend betonte Papst Benedikt XVI.: „Wir tragen eine einzigartige Verantwortung“, die wir „freudig und engagiert annehmen sollten, damit die unsere eine Zivilisation ist, in der Wahrheit, Gerechtigkeit, Freiheit und Liebe herrschen, denn sie sind die unersetzbaren Grundpfeiler eines geordneten und friedlichen Zusammenlebens“. (SL) (Fidesdienst, 01/06/2010)


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