ASIEN/THAILAND - Katholiken fordern in der Krise Respekt für das Leben und die Würde des Menschen

Donnerstag, 20 Mai 2010

Bangkok (Fidesdienst) – „Als Katholiken in der thailändischen Gesellschaft können wir in der gegenwärtigen Konfliktsituation nicht gleichgültig bleiben. Alle Menschen sind Kinder Gottes: deshalb fordern wir den Schutz des Menschenlebens und die Achtung der Menschenwürde. Die Prinzipien der Liebe, des Mitgefühls und der Vergebung sind die einzigen, die aus der gegenwärtigen Krise herausführen können“, so die Katholiken in Thailand in einem Appell, der dem Fidesdienst vorliegt. Gemeinsam wenden sich damit die Katholische Bischofskonferenz, die Konferenz der Ordensoberen der Männer- und Frauenorden, verschiedene kirchliche Vereine und Laienbewegungen sowie katholische Schulen und Institute an die Öffentlichkeit mit der Forderung nach einer baldigen gewaltlosen politischen Lösung der Krise und der Verhinderung eines Blutbads.
„Die gegenwärtige Krise“, heißt es in dem Appell, „wurde von Konflikten und Spaltungen in der thailändischen Gesellschaft ausgelöst, die es so in der Geschichte des Landes vorher noch nicht gegeben hat, und die dazu geführt haben, das Menschen ums Leben kamen und Eigentum beschädigt wurde. Wenn die Gewalt nicht beendet wird, wird es in unserem geliebten Land zu einer Katastrophe kommen“.
Die thailändischen Katholiken haben vor allem das Wohl des ganzen Landes vor Augen, wenn sie daran erinnern, dass „alle Kinder Gottes sind und alle ihr Land lieben sollen, wobei vor allem den Einwohnern der ländlichen Gebiete ein besonderes, bedingungs- und unterschiedsloses Augenmerk gewidmet werden muss“.
Aus diesem Grund fordern sie auch mit besonderem Nachdruck „absoluten Respekt für das Leben und die Würde des Menschen“. Insbesondere sollen dabei die Prinzipien der Liebe, des Mitgefühls und des Vergebens zum Tragen kommen.
Die Katholiken Thailands bitten alle beteiligten Parteien um „den Verzicht auf jede Art von Gewalt und den Einsatz von friedlichen Mitteln für die endgültige Lösung dieses schmerzlichen Konflikts und im Bemühen um die Wiederherstellung eines harmonischen Zusammenlebens im Land“.
Als Christusgläubige verpflichten sich die Katholiken in Thailand „bei den Gottesdiensten für den Frieden zu beten und insbesondere der Opfer des Konflikts zu gedenken, das ganze Jahr 2010 über das Rosenkranzgebet dem Frieden zu widmen, jeden Abend um 18.00 Uhr eine Schweigeminute einzulegen und dabei im Gebet für die Einheit und den Frieden im Land innezuhalten“.
Unterdessen betreuen katholische Gläubige und Kirchen in der thailändischen Hauptstadt auch Menschen, die aus den belagerten Gebieten der Stadt fliehen, wo es weiterhin zu Auseinandersetzungen zwischen Armee und Demonstranten kommt. Am kommenden 23. Mai lädt die katholische Kirche alle Gläubigen und Menschen guten Willens zu einem friedlichen öffentlichen Gebetstreffen in Bangkok ein, bei dem das Anliegen der Aussöhnung des Landes im Mittelpunkt stehen soll. (PA) (Fidesdienst, 20/05/2010)


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