ASIEN/TAIWAN - Regionale Bischofskonferenz fordert Abschaffung der Todesstrafe

Dienstag, 27 April 2010

Taipeh (Fidesdienst) – Man wolle das Bewusstsein für die Würde und die Heiligkeit des Menschenlebens fördern und das harmonische Zusammenleben und eine Kultur des Vergebens vorantreiben: aus diesem Grund fordert die Regionale Bischofskonferenz in Taiwan in einer schriftlichen Erklärung die Abschaffung der Todesstrafe und bis zur völligen Abschaffung zumindest eine Aussetzung des Vollzugs bereits ergangener Todesurteile. Wie aus Informationen hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegen, heißt es in der Erklärung, mit der sich die Bischöfe an die Behörden wenden, dass „die Todesstrafe auf keinen Fall eine Lösung zur Bekämpfung von Kriminalität sein kann“. Die Zunahme von Gewalt in ihrer grausamsten Ausdrucksform im heutigen Taiwan „ist durch den Mangel an Bewusstsein und Reflexion im Hinblick auf den Wert des Lebens verursacht: vor allem Familien gelingt es oft nicht mehr ihren Kindern den Sinn des Lebens zu vermitteln“. Außerdem schreiben die Bischöfe, dass „die Behörden verpflichtet sind, Gerechtigkeit zu schaffen und dabei das Menschenleben zu schützen“. Deshalb fordert die Bischofskonferenz auch eine „bessere Erziehung in den Familien und durch soziale Dienste, um der Kriminalität vorzubeugen“. Damit könnte Taiwan eine Beispielfunktion für ganz Asien übernehmen. Zusammen mit der katholischen Kirche in Taiwan fordern auch andere christliche Konfessionen und die Buddhisten die Abschaffung der Todesstrafe. Der emeritierte Bischof von Kao Hiung, Kardinal Paul Shan, appellierte auch an die Medien mit Bitte um Unterstützung für die Kampagne gegen die Todesstrafe. (NZ) (Fidesdienst, 27/04/2010)


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