AFRIKA/MALAWI - Die Auferstehung soll auch den Insassen der Vollzugsanstalt in Mangochi neue Hoffnung schenken

Mittwoch, 7 April 2010

Mangochi (Fidesdienst) – „Wir haben Ostern im Gefängnis in Mangochi gefeiert, einer der 26 Vollzugsanstalten in Malawi, die oft den Eindruck erwecken, als ob hier ‚Menschen lebendig begraben werden’. Denn diese Menschen sind für die Gesellschaft nicht mehr existent, sie werden nie den Weg zurück nach Hause finden und von einem Gefängnis zum anderen wandern und ihr Leben lang den Stempel derer tragen, die ein Verbrechen begangen haben und dabei auch noch erwischt wurden“, so der seit über 30 Jahren in Malawi tätige Monfortaner Missionar P. Piergiorgio Gamba zum Fidesdienst.
„Die Insassen werden von ihrer Familie getrennt und entbehren ihrer Freiheit. Sie haben hier nichts zu tun und es bleibt ihnen nichts anderes als die Tage zu zählen, die nie vorbeigehen- Dabei verlieren sie jedes Selbstwertgefühl und den Sinn für den Wert des eigenen Lebens“, so Pater Gamba.
„In Mangochis leben vorwiegend Muslime und ein Gottesdienst konnte deshalb im Grunde nur für eine Minderheit gefeiert werden. Man hätte dies auch als eine ‚religiöse Invasion’ verstehen können, denn die Ostermesse war mit der Einladung zu einem Mittagessen verbunden. Die Gefangenen sollten sich wenigstens einmal im Jahr an den Geschmack von Fleisch erinnern und ein Stück Seife als kleines Geschenk erhalten“, so der Missionare. Doch diese Zweifel wurden durch den herzlichen Empfang sofort ausgelöscht.
P. Gamba ist der Meinung, dass „die Geschichte des auferstandenen Jesu zu einer Botschaft wird, die auch die Vernunft und die Ungläubigkeit jener besiegen kann, die nicht mehr an eine Reform oder eine Veränderung, an eine Umkehr im eigenen Leben glauben. Denn die Botschaft Jesu verändert das Leben wider Erwartung. Verbrecher, die man als unkorrigierbar betrachtet, sind nach einer geheimnisvollen Begegnung mit Gott, der leidet und aufersteht, in der Lage ein neues Mitgefühl zu verspüren und auf eine große Veränderung in ihrem Leben zu hoffen“.
Ein konkretes Beispiel für die Verwirklichung des Erneuerungsversprechens Jesu lieferte Gezina, die das „Half Way House“ in Balaka leitet. „Ich habe viele Jahre im Gefängnis in Chichiri verbracht. Ich hatte gestohlen und meine Strafe abgebüßt… das Leben kann sich ändern, wenn du auf Jesus vertraust. Lass zu, dass du geliebt wirst und das wird dir genügen“, sagte sie.
Dies bestätigten auch junge Frauen und Mädchen, die seit wenigen Monaten aus dem Gefängnis entlassen wurden und nun für die kommenden Monate im „Half Way House“ leben werden. „Wir sind hier um euch Mut zu machen! Man wartet zu Hause auf euch und man weiß, dass ihr euch ändern könnt. Macht die Hoffnung eurer Frauen und Kinder nicht zunichte. Wenn du auf Jesus vertraust, dann wirst auch du heute auferstehen“. (LM) (Fidesdienst, 07/04/2010)


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