AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Italienische Kapuziner Missionare betreiben in Zusammenarbeit mit der italienischen Handwerkskammer eine Berufschule im südäthiopischen Soddo

Mittwoch, 28 Juli 2004

Addis Abeba (Fidesdienst) - „Jedes Jahr werden 100 Jugendliche an unserer Berufsschule in Soddo rund 400 Kilometer südlich von Addis Abeba ausgebildet werden“, so Pater Gianfranco, der Missionsbeauftragte der italienischen Kapuziner Provinz Marche, der die Kapuziner Missionen in Äthiopien unterstehen, im Gespräch mit dem Fidesdienst. „Dieses Ergebnis verdanken wir auch der Unterstützung durch den italienischen Handwerkerverband, der ehemalige Mitglieder nach Äthiopien schickt, damit sie dort ihr Handwerk lehren“.
„Seit 1970 lehren unsere Mitbrüder in Soddo ein Handwerk. Die äthiopische Regierung erteilt katholischen Missionaren nur ein Einreisevisum, wenn sie eine Arbeitsgenehmigung für ein gesellschaftlich nützliches Projekt besitzen. Die katholischen Missionen haben deshalb verschiedene Projekte im Sozial-, Erziehungs- und Gesundheitswesen auf den Weg gebracht“, so Pater Gianfranco. „Die Tätigkeit dieser Fachkräfte geschieht also auf einem von unseren Mitbrüdern schon seit langem Vorbereiteten sozialen Terrain. Durch die Mitarbeit dieser Fachkräfte sind wird es in unserer Schule eine Verbesserung der Unterrichtsqualität geben“.
Die Berufsschule, die neben der Kapuziner Mission gebaut wurde, hat eine Ausdehnung von 10.000 qm und umfass fünf Werkstätten: eine Schreinerei, eine Autowerkstatt, eine Schmiede, eine Näh und Handarbeitsschule und ein Atelier für Schuhdesigner. Bis zum Jahr 2006 sollen über 200 junge Menschen ausgebildet werden, von denen sich rund 20 selbständig machen werden. Dabei werden sie anfangs mit fachlicher Beratung und angemessener Startausrüstung unterstützt.
Bei den Lehrern der Berufsschule handelt es sich um 100 Handwerksmeister aus Italien. Die Schule wird von der italienischen Handwerkskammer und der Ethiopian Catholic Social and Development sowie dem Verband „Africa 3000“ unterstützt. Symbolisch wurde die Schule durch die Übergabe eines Grundsteins von der italienischen Handwerkskammer im Rahmen der Heiligjahrfeiern im Jahr 2000 an Papst Johannes Paul II. überreicht.
Das Apostolische Vikariat Soddo-Hosanna, in dem sich die Schule befindet wird von dem Kapuzinerpater Domenico Crescentino Marinozzi geleitet. Es hat eine Ausdehnung von 65.000 qkm und rund 7 Millionen Einwohner, davon über 200.000 Katholiken. Bei rund 70% der Bevölkerung handelt es sich um Jugendliche. Das Vikariat hat 29 Pfarreien und 59 Priester (Welt- und Ordenspriester), 306 hauptamtliche Katechisten und 814 so genannte „Dorfkatechisten“, 80 Ordensleute und 158 Schwestern. Die katholische Kirche betreibt 50 Kindergärten, die nach dem Montessori-Konzept geführt werden; sowie 14 Grundschulen und 6 Mittelstufenschulen mit über 15.000 Schülern. Außerdem befinden sich 9 Kliniken (darunter eine Augenklinik und eine HNO-Klinik, eine Krankenstation und ein Krankenhaus sowie eine Rehabilitationsklinik für behinderte Kinder in kirchlicher Trägerschaft. (LM) (Fidesdienst, 28/7/2004 - 36 Zeilen, 400 Worte)


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