Rom (Fidesdienst) – Bei der Präsentation des Jahrsberichts der Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) wies der Generalsekretär der Organisation, Jacques Diouf auf die besorgniserregende Lage auf Haiti und die dort herrschende Lebensmittelkrise hin. Die Menschen auf Haiti brauchten Hilfsmittel, auf deren Ankunft man immer noch warte. Der Bericht mit dem Titel „The State of Food and Agriculture 2010“ (SOFA) untersucht die Veränderungen in der Viehzucht und weist darauf hin, dass diese ausschlaggebend für das Auskommen von weltweit rund einer Milliarde armer Menschen sei. Aufgrund der Tatsache, dass 70% der neuen Infektionskrankheiten (z.B. SARS und H1N1) von Tieren abstammen befasst sich das Dokument auch mit der Verbindung zwischen Krankheiten, Viehzucht und Klimawandel. Tierkrankheiten bringen Risiken mit sich, mit denen man sich konfrontieren müsse, heißt es im Bericht. Da es in Zukunft neue Krankheitserreger geben wird, empfiehlt der Bericht mehr Investitionen in die Gesundheit der Tiere und in die hygienische Sicherheit der Infrastrukturen, damit das Risiko der Übertragung von Krankheiten auf den Menschen reduziert werden kann.
Viehzucht gehöre zu den Sektoren der Landwirtschaft mit dem größten Wachstum, heißt es im Jahresbericht der FAO. Der Viehbestand trage zu 40% zur landwirtschaftlichen Wertschöpfung bei und liefere Mittel des Unterhalts und der Lebensmittelsicherheit für insgesamt eine Milliarde Menschen. Weltweit liefere er 15% der Lebensmittelenergie und 25% der Proteine. Tierprodukte lieferten wesentliche Nahrungsbestandteile, die aus vegetarischen Produkten kaum zu gewinnen seien. Zudem könne die Viehzucht eine wichtige Rolle bei der Anpassung an den Klimawandel und bei der Reduzierung der Auswirkungen auf den Menschen spielen, so die FAO-Experten. (AP) (Fidesdienst, 19/02/2010)